Kitas in Potsdam: Richtfest für Kita in der Horst-Bienek-Straße
Nach dem Richtfest in Bornstedt sollen fünf weitere Kitas in den nächsten Jahren folgen.
Potsdam/Bornstedter Feld - Richtfest am Volkspark: Schon im Rohbau ist zu erkennen, dass das Gebäude ein Hingucker sein wird. Die noch unverkleideten Holzträger formen nämlich einen runden Giebel. Der langgezogene Bau an der Horst-Bienek-Straße dürfte zwischen den Schuhkartons der Wohnhäuser hervorstechen. Die Kinder, die dort ab Frühjahr nächsten Jahres betreut werden, sollten keine Schwierigkeiten haben, ihre Kita wiederzuerkennen. „Die Architektur hebt sich ab“, sagte Potsdams Oberbürgemeister Jann Jakobs (SPD) am Donnerstag.
Die neue Kita soll die insbesondere im wachsenden Potsdamer Norden schwierige Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen verbessern. Mit der nach Plänen von Gutheil Kuhn Architekten in unmittelbarer Nähe des Volksparkes errichteten Einrichtung werden 40 Krippen- und 50 Kindergartenplätze geschaffen. Die „Kita Am Schragen“ ist damit bereits die fünfte Kita im Bornstedter Feld, die vom Entwicklungsträger errichtet wurde.
Die Bauarbeiten für die Kita hatten im März dieses Jahres begonnen und werden nach Angaben des Entwicklungsträgers voraussichtlich im März 2019 abgeschlossen. Die obere Etage, die sich unter einem Kuppeldach verbirgt, soll künftig Kindergartengruppen beherbergen. Im Erdgeschoss des Gebäudes sollen die Krippenplätze sowie Räume zur Bewirtschaftung der Einrichtung untergebracht werden. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro.
Potsdam steht bei der Versorgung mit Krippen- und Kitaplätzen vergleichsweise gut da
Anmeldungen für Kita- und Krippenplätze werden ab dem 1. Januar 2019 direkt beim Träger der Einrichtung, der Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH möglich sein. Auch die Schwerpunkte der frühkindlichen Bildung in der „Kita Am Schragen“ stehen bereits fest: So soll das Hauptaugenmerk auf Natur und Kultur liegen. Die künftigen Kitakinder können sich auch musikalisch ausprobieren: Vom Chef des Entwicklungsträgers Bert Nicke bekam die Kita beim Richtfest am Donnerstag ein Set mit 24 Rhythmus-Instrumenten geschenkt.
Eigentlich steht Potsdam bei der Versorgung mit Kita- und Krippenplätzen vergleichsweise gut da: Rund 16 500 Kitaplätze gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung derzeit in 120 Kindertageseinrichtungen. Weitere sind im Bau. Von 100 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren werden in Potsdam 99,7 Prozent in einer Kindertageseinrichtung betreut. Im Bereich der unter Dreijährigen sind es 65 Prozent. Deutschlandweit rangiert Potsdam damit unter den Städten mit den höchsten Versorgungsquoten.
"Wichtiges Signal an Menschen, denen das Wachstum der Stadt Sorgen bereitet"
Doch die gute Statistik ist für junge Eltern, die dringend einen Kitaplatz benötigen kein Trost. Das weiß auch Jakobs: „Das anhaltend starke Wachstum unserer Stadt erfordert den Ausbau entsprechender Infrastruktureinrichtungen.“ Die neue Kita werde dringend benötigt. „Die Bereitstellung zusätzlicher Infrastruktur durch den Entwicklungsträger ist zugleich ein wichtiges Signal an die Menschen, denen das Wachstum der Stadt Sorgen bereitet“, sagte Jakobs. Die Stadtverwaltung hatte erst unlängst auf eine Anfrage der CDU eingeräumt, dass derzeit noch 69 Eltern mit entsprechendem Rechtsanspruch ohne Kitaplatz sind (PNN berichteten).
Eine kürzlich vom Entwicklungsträger erhobene Bedarfsanalyse hatte gezeigt, dass im Bornstedter Feld besonders viele Kitaplätze fehlen. „Der Stadtteil ist insbesondere bei jungen Familien beliebt“, sagte Nicke. War man zum Start der Entwicklungsmaßnahme von etwa 12 500 Bewohnern in dem neuen Stadtteil ausgegangen, werden es stattdessen in drei bis vier Jahren rund 14 500 sein. Die Errichtung der „‚Kita Am Schragen“ sei deshalb ein weiterer Baustein zur Schaffung der notwendigen sozialen Einrichtungen, so Nicke. Eine weitere Kita entsteht derzeit in der nördlichen Gartenstadt.
Doch dabei soll es nicht bleiben. Bis zum Jahr 2021 sollen noch vier weitere Einrichtungen errichtet werden, um dem prognostizierten Bedarf von 292 Kita- und 171 Krippenplätzen gerecht zu werden. Wo die Kitas genau gebaut werden sollen, steht noch nicht fest. Der Entwicklungsträger analysiere derzeit mögliche Standorte. Im November sollen die Vorschläge den Stadtverordneten vorgestellt werden. Ein paar Ideen gibt es allerdings schon: So sollen zwei Kitas neben bereist bestehenden Einrichtungen in der Opolestraße und der David-Gilly-Straße entstehen. Zwei weitere sollen östlich des Volksparks errichtet werden. Im Gespräch sind Standorte neben der Da-Vinci-Schule und im jetzigen Volkspark an der Georg-Hermann-Allee.
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