VfL Potsdam: Reise in die Vergangenheit
Der Handball-Drittligist VfL Potsdam weicht für das Spiel gegen die Mecklenburger Stiere Schwerin in seine frühere, mit großen Erfolgen verbundene Heimstätte in der Heinrich-Mann-Allee aus. Fans sollten sich vorab um Tickets kümmern.
Von Nostalgie wird das nächste Spiel des VfL Potsdam umhaucht sein. Am Freitag bestreitet der Handball-Drittligist ab 19.30 Uhr sein Match gegen den die Mecklenburger Stiere aus Schwerin – und zwar in der alten Heimat, der ehrwürdigen Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. Dort flog die erste Männermannschaft der Adler lange Zeit über die Platte, ehe Anfang 2012 die MBS-Arena zu ihrem angestammten Horst wurde. Nun folgt also eine Reise in die Vergangenheit.
Doch warum kommt es dazu? Sven Keck, Verantwortlicher für die Spieltagsorganisation beim VfL, klärt auf. „Eigentlich war das Spiel für den 23. Dezember angesetzt. Aber Schwerin hatte darum gebeten, den Termin zu verschieben“, berichtet er. Als Alternative sei letztlich prinzipiell nur das Ende der aktuellen 46. Kalenderwoche möglich gewesen. Doch da ist eben die MBS-Arena vollkommen belegt. Am Sonntag spielt Frauenvolleyball-Bundesligist SC Potsdam gegen den Allianz MTV Stuttgart und tags zuvor findet das Bläserklassenkonzert dort statt, wozu es bereits am Freitag Aufbauarbeiten bedarf. „Daher ziehen wir nun um“, sagt Keck.
Beim VfL Potsdam hoffen sie auf ein ausverkauftes Haus
In der Konsequenz bedeutet das für Fans, sich am besten vorab Tickets zu sichern. Denn die bisherigen fünf Saisonheimpartien des VfL verfolgten durchschnittlich 762 Zuschauer in der Arena am Luftschiffhafen – die Spielstätte an der Heinrich-Mann-Allee fasst aber laut Sven Keck maximal lediglich 450 bis 500 Besucher. „Alle Dauerkartenbesitzer bekommen auf jeden Fall ihren Platz, außerdem gehen einige Tickets wie gehabt an die Sponsoren. Etwa 300 Karten werden im offenen Verkauf sein.“ Dieser läuft über das Internetportal reservix.de ab. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, sagt Keck. Das gilt nicht nur für den Ticketkauf, sondern auch für die freie Platzwahl auf der einzigen Tribüne der Halle. Eine gute Position ist dort wichtig, schließlich verdecken massive Betonpfeiler mitunter den Blick auf Teile das Spielfelds. „Ja, das ist schon speziell. Aber wir hoffen auf ausverkauftes Haus und tolle Atmosphäre.“
Dass dort hervorragende Stimmung herrschen kann, weiß Jan Piske aus bester Erfahrung. Der Rechtsaußen und Torwart Sebastian Schulz sind die Einzigen im aktuellen Potsdamer Kader, die noch einst mit den Männern in der alten Stätte spielten. Außerdem kennen Hallensprecher Matthias Frank, Co-Trainer Alexander Schmidt und Physiotherapeut Stephan Mellack den Ort aus ihrer Zeit als aktive VfL-Herren. „Die Halle ist klein, es ist eng da. Dadurch kann es richtig laut werden“, erzählt Piske, der am Freitag allerdings zuschauen muss.
Zur besseren Vorbereitung soll auch dort mal trainiert werden
Er laboriert seit Kurzem an einer Sehnenverletzung am Daumen seiner linken Wurfhand und fällt vorerst aus. Piskes schönste Erinnerung an die Heinrich-Mann-Alle ist die Saison 2008/09, als dort nach 2005/06 der zweite Zweitligaaufstieg der Vereinsgeschichte geschafft wurde – und das mit der blütenreinen Weste von 60:0 Punkten.
Aktuell lautet in der 3. Liga Nord die Bilanz des sechstplatzierten VfL 12:8. Genauso wie bei den Schwerinern, die Rang sieben belegen. Damit hinken sie ihren eigenen Aufstiegsambitionen noch hinterher. „Aber das ist ein gefährlicher Gegner, der körperlich sehr robust agiert“, meint Potsdams Trainer Jens Deffke. Dessen Team soll diese Woche zur besseren Vorbereitung auch mal in der Mann-Allee-Halle trainieren. „Wir suchen nach Möglichkeiten dafür. Es wäre wichtig, denn da ist der Boden und das ganze Drumherum anders.“ Für die meisten Spieler wird es eine Heimpartie in eher fremden Gefilden, die für den Club wiederum hohen nostalgischen Wert haben.
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