Bedenken von Wassersportlern: Rathaus will Fahrländer See stärker schützen
Die Stadt Potsdam plant einen besseren Schutz des Fahrländer Sees. Doch Nutzer fürchten, dass damit ein Wassersportverbot droht.
Potsdam - Die Stadtverwaltung will den Fahrländer See besser schützen – doch einige regelmäßige Nutzer fürchten, dass damit auch ein Wassersportverbot droht, wie Leserbriefe an die PNN zeigen. Allerdings ist im Rathaus laut Sprecherin Christine Homann offenbar noch nichts entschieden. „Einerseits gibt es Wünsche, den See verstärkt in Anspruch zu nehmen – andererseits aber auch die Forderungen menschliche Nutzungen zu reduzieren. Oft stehen die Interessen der direkten Anwohner und des Naturschutzes gegen die Interessen der Wassersportnutzer“, sagte Homann auf PNN-Anfrage.
Landschaftsschutzgebiet "Königswald"
Der See zwischen Fahrland und Neu Fahrland liegt im Landschaftsschutzgebiet „Königswald“. Schützenswert sei der See unter anderem als Brut- und Winterraststätte für zahlreiche Wasservogelarten, aber auch wegen seiner Bedeutung für die naturnahe Erholung, gerade im städtischen Ballungsraum Berlin und Potsdam, so das Rathaus. Es gebe diverse Anfragen zur Nutzung des Sees, aber auch Beschwerden – und diese sind bei ihrer Zielsetzung „oft gegensätzlich“, sagte Homann.
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Nun führe die Stadtverwaltung in „einem längeren Prozess“ eine Reihe von Gesprächen mit den verschiedenen Interessenvertretern, um angemessenen Lösungen für die Potsdamer und den See zu erarbeiten. „Es ist darüber hinaus beabsichtigt, dass eine systematische Betrachtung der Potsdamer Ufer und Gewässer diverse Fragestellungen von Nutzungsdruck im naturgeschützten Gebiet beantworten soll“, erläuterte Homann.
"Keineswegs Fakten geschaffen"
Zugleich betonte die Rathaussprecherin, dass für den Fahrländer See „keineswegs Fakten geschaffen wurden“. Es werde weitere Gespräche geben. Ein erstes Ergebnis aber sei, dass man in Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt prüfe, wie das defekte Fischgitter mit Tor zwischen Fahrländer See und Sacrow-Paretzer-Kanal repariert werden kann. Ein Leser hatte in Bezug zu dem geschlossenen Tor vermutet, dass sei ein Vorzeichen des von ihm nicht gewollten Wassersportverbots, das er ablehne. Bereits jetzt sei mit Booten kein „Wasserwandern“ in andere Seen möglich.
Das Thema an sich hat auch schon die Kommunalpolitik erreicht. Der Stadtverordnete Matthias Finken (CDU) will von der Stadtverwaltung unter anderem wissen, welche Bestrebungen es gibt, den See für Wassersportler zu sperren. Für die Antwort hat die Stadtverwaltung zwei Wochen Zeit.
* In einer ersten Version hieß es, die Kleine Anfrage habe Wieland Niekisch (CDU) gestellt. Dabei handelte es sich um eine Namensverwechselung - Matthias Finken hat die Fragen gestellt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
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