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Kita-Symbolbild.
© Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild

Fehler in der Potsdamer Verwaltung: Rathaus plante per Handzettel eine Kita weg

Eine bestehende Kita ist von der Bauverwaltung als geplante Grundschule ausgewiesen worden. Der Träger war entsprechend verärgert, Eltern verunsichert. 

Potsdam - Peinliche Panne in der Bauverwaltung: In einem aktuellen und tausendfach verteilten Handzettel zu den umfangreichen Wohnungsbauplänen rund um das frühere Tramdepot hat sie die bestehende Kita „PotsdamKids“ in der Straße am Nuthewinkel einfach als geplante Grundschule ausgewiesen – und damit bei Eltern und dem Betreiber für erhebliche Irritationen gesorgt.

Der 3000 Mal gedruckte Projektflyer war Ende Mai der Presse vorgestellt worden – die Fläche der Kita ist dabei schraffiert, dazu kommen das Piktogramm eines Schulgebäudes und der Zusatz: „Grundschule (In Planung)“. Das sorgte beim Träger der Einrichtung – dem Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) – für viele Fragen verunsicherter Eltern, teilte der Betreiber nun in einem den PNN vorliegenden Aushang in der Kita mit. Man müsse daher klarstellen: „Unser Gebäude wird weder zurückgebaut noch als Schulgebäude umgewandelt.“ Man sei weder „über den Inhalt noch über den Zeitpunkt der Veröffentlichung“ von den Urhebern des Handzettels – Stadt, Pro Potsdam und Stadtwerke – informiert worden, erklärte der für Kitas zuständige EJF-Bereichsleiter Andreas Schulz dort. Man habe um Richtigstellung gebeten.

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Vertrauliche Verhandlungen mit dem Rathaus

Allerdings ist die Darstellung auch nicht völlig aus der Luft gegriffen, wie Schulz es darstellt. Denn es laufen tatsächlich – eigentlich vertrauliche – Verhandlungen mit dem Rathaus, die nun vermutlich nicht einfacher werden. So soll am Tramdepot auch eine dreizügige Grundschule mit Sportflächen und Hort errichtet werden. In dem Zusammenhang sei die Stadtverwaltung vor einigen Monaten mit der Frage auf das EJF zugekommen, ob ab 2023 die Krippen- und Kindergartenplätze der Kita ganz oder teilweise in Hortplätze umgewandelt werden könnten, so Schulz. Das Angebot der Stadt: Als Ersatz könne man in der Nähe eine neue Kita mit dem EJF als Betreiber errichten. „Die Gespräche hierzu, die wir für vertraulich hielten, sind noch in einem frühen Stadium“, so Schulz. Man bedaure die so entstandene Verunsicherung.

Dazu sagte Rathaussprecherin Christine Homann auf PNN-Anfrage, zu dem Kitastandort „laufen Abstimmungen“. Zugleich stellte sie klar, dass der Schulbau auf einem benachbarten Flurstück geplant sei, das dem Land Brandenburg gehöre. Auf die Kita sei man gekommen, nachdem Ankaufsverhandlungen für ein weiteres Nachbargrundstück gescheitert seien. Daher sei man in die Verhandlungen mit dem EJF, ob der Kita-Standort in die Planungen einbezogen werden könne. Sprecherin Homann räumt daher ein: „Die Fläche wurde somit verfrüht in die grafische Darstellung im Flyer einbezogen. Dass dies bei Eltern und Mitarbeitern des EJF für Irritationen gesorgt hat, bedauern wir.“ Am Tramdepot will die Pro Potsdam mehr als 340 Wohnungen bauen, für den Schulbau wird es vor Eröffnung eine Übergangslösung geben. 

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