Leih-Laptops für Potsdamer Schüler: Rathaus mietet kurzfristig 1000 Computer
Schon in der kommenden Woche sollen die ersten Notebooks an Potsdamer Schulen verteilt werden. Die Geräte werden wegen des verpflichtenden Digitalunterrichts Anfang Januar dringend benötigt.
Potsdam - Der öffentliche Druck hat gewirkt: Die Stadt Potsdam kann nun wohl doch für das ab dem 4. Januar verpflichtende Distanzlernen zumindest fast 1000 Rechner für Schüler aus finanzschwachen Familien zur Verfügung stellen. Am Dienstag teilte die Stadt mit, man bestelle „möglichst noch im Dezember“ – also am Mittwoch oder Donnerstag – insgesamt 2200 Notebooks „als Leihgeräte“ für den wegen des Corona-Lockdowns nötigen Digitalunterricht.
Die ersten 940 davon würden „in der ersten Kalenderwoche 2021 ausgeliefert und anschließend an die Schulen verteilt“, also ab 4. Januar. Die Geräte gingen an die 46 städtischen Schulen „prozentual im Verhältnis des Gesamtbedarfs“ – für alle Schüler reicht die erste Lieferung also offenkundig nicht. Das Rathaus erklärte, „weitere Lieferungen würden in den folgenden Wochen angestrebt“.
Politiker starteten Spendenaufruf gegen Computer-Not
Hintergrund ist wie berichtet ein von der Stadt verhängtes Verleihverbot für bereits vorhandene Schulrechner – wegen Sicherheitsbedenken aus dem IT-Bereich des Rathauses. Außerdem wurden auch Datenschutzprobleme angeführt, weil die Rechner umfangreich von persönlichen Daten befreit werden müssten. Das war durch einen PNN-Bericht publik geworden.
Daraufhin hatten Stadtpolitiker von Linken, SPD, Grünen und CDU zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt eine gemeinsame Aktion gestartet, damit ältere Rechner zugunsten von bedürftigen Familien gespendet werden – schon vor Weihnachten waren so ein paar Dutzend Geräte zusammengekommen. Vorausgegangen war, dass rund 2500 von der Stadt im September mit Hilfe von Fördermitteln bestellte iPads für Schüler mit einer Lehrmittelbefreiung noch nicht angekommen sind, laut Rathausangaben verzögert sich die Auslieferung noch bis mindestens Frühjahr 2021.
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So sollen es nun die Leihgeräte richten: Diese laut Rathaus Wlan-fähigen Notebooks werden alle mit Windows 10 und gängigen Browsern sowie Webcam und Mikrofon ausgeliefert, „um gute Bedingungen für das Distanzlernen zu ermöglichen“. Weitere Anwendungen sind auf den Rechnern nicht vorgesehen.
Geräte werden für ein halbes Jahr gemietet
„Die Mietdauer beträgt sechs Monate und soll damit eine Überbrückung bis zur Bereitstellung der iPads gewährleisten“, hieß es in der Mitteilung der Stadt. Kosten wurden keine genannt. Derzeit gilt der Digitalunterricht zunächst bis 10. Januar – allerdings mehrten sich zuletzt in der Bundespolitik Stimmen, die angesichts der hohen Infektionszahlen für eine Verlängerung der Maßnahmen plädierten.
Übrigens: Auch die Home-Office-Fähigkeiten des Rathauses will die Stadtverwaltung verbessern – und hat dafür eine Ausschreibung für bis zu 1500 vorkonfigurierte Laptops gestartet, wie ein Stadtsprecher auf Anfrage bestätigte. Solche Technik hatte sich im Zuge der Coronakrise als Mangelware erwiesen. Demnach stand zum Beispiel noch Anfang November pro Dezernat nur ein Notebook für Videokonferenzen zur Verfügung.
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