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Jüdischer Glaube im Welterbe: Potsdams erste Synagoge wird in Sanssouci gebaut

Potsdams erste Synagoge nach dem Zweiten Weltkrieg wird im Welterbepark Sanssouci errichtet. Am Montag wurde der Grundstein für den Bau gelegt.

Potsdam - Potsdams erste Synagoge nach dem Zweiten Weltkrieg entsteht im Welterbepark Sanssouci. Bis Ende 2019 soll ein kleines jüdisches Gotteshaus als Bestandteil eines jüdischen Ausbildungszentrums auf dem Universitätscampus am Neuen Palais entstehen. Am gestrigen Montag wurde das Bauvorhaben in Anwesenheit hochrangiger Vertreter aus Politik und Religion offiziell gewidmet, de facto also dafür der Grundstein gelegt.

Die Synagoge soll sowohl für die Ausbildung liberaler und konservativer Rabbiner des Abraham Geiger Kollegs und des Zacharias Frankel Colleges als auch öffentlich genutzt werden, sagte Brandenburgs Landesbauchef Norbert John. Das Land lässt das historische Ensemble, bestehend aus dem ehemaligen Hofgärtnerhaus, einem Stall und einer Orangerie bis Ende nächsten Jahres für 11,5 Millionen Euro sanieren. Dort soll dann neben dem Geiger Kolleg und dem Frankel College auch die School of Jewish Theology ihr neues Domizil finden, in der sowohl akademische als auch geistliche Aspekte des Judentums gelehrt werden. Damit sind die wichtigsten jüdischen Bildungseinrichtungen Potsdams erstmals unter einem Dach vereint.

Für eine neue Synagoge in der Potsdamer Innenstadt soll wie berichtet am 9. November, dem 80. Jahrestag der sogenannten Reichspogromnacht, symbolisch der Grundstein gelegt werden. Das Projekt liegt seit fast zehn Jahren auf Eis, weil sich Potsdams jüdische Gemeinden über den Entwurf uneins sind. 

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