Keine Daten abgegriffen: Potsdamer Rathaus geht schrittweise wieder online
Rund eine Woche nach dem Cyberangriff auf das Potsdamer Rathaus will die Stadtverwaltung bis spätestens Donnerstag wieder online sein.
Potsdam - Rund eine Woche nach dem Cyberangriff auf das Potsdamer Rathaus will die Stadtverwaltung bis spätestens Donnerstag wieder online sein. „In den kommenden Tagen werden alle Systemkomponenten schrittweise wieder nutzbar sein“, erklärte Dieter Jetschmanegg, Dezernent für Zentrale Verwaltung, am Dienstagnachmittag. Auch die meisten internetbasierten Behördenangebote sollen dann wieder funktionieren.
Die Stadt hatte am Mittwoch vergangener Woche alle Systeme runtergefahren, nachdem festgestellt worden war, dass das Rathaus Ziel eines so genannten Cyberangriffs gewesen war. Bislang unbekannte Täter hatten wie in anderen Kommunen in Brandenburg und im restlichen Bundesgebiet eine Sicherheitslücke in der sogenannten Serversoftware der Firma Citrix ausgenutzt, um in das System der Verwaltung einzudringen. Laut Stadt waren bereits in den zwei Tagen zuvor „in zentralen Netzzugängen der Landeshauptstadt zahlreiche Ungereimtheiten festgestellt worden.“
Keine Schadsoftware gefunden
Wie bereits vermutet hat Potsdam die Attacke jedoch vergleichsweise glimpflich überstanden. „Die Analysen auf unseren Servern sind weitestgehend beendet. Es gab einen Cyberangriff, allerdings haben wir keine Schadsoftware gefunden, nach bisherigen Erkenntnissen wurden keine Daten aus dem System abgerufen“, so Jetschmanegg. Im Computersystem der Stadtverwaltung sind umfangreiche persönliche Daten der Bürger gespeichert, neben Name, Alter und Wohnsitz auch Angaben zu Familienstand, Gesundheitszustand oder finanzieller Lage.
Mit der Wiederherstellung der Internet-Verbindung soll spätestens am Donnerstag auch das E-Mail-System wieder funktionieren und die KfZ-Zulassungsstelle wieder öffnen. Der Bürgerservice habe weiter geöffnet, eine Bezahlung sei vorerst aber weiterhin nur mit Bargeld möglich, hieß es am Dienstagabend.
Laut Stadt waren nach Bekanntwerden des Cyberangriffs mehr als 20 IT-Techniker und IT-Forensiker der Stadtverwaltung und externer Firmen damit beschäftigt, die Folgen der Attacke zu beheben. Potsdam hatte wie berichtet zudem sofort Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt und die für IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlichen Landes- und Bundesstellen informiert. IT-Experten halten die Chance, dass die Täter ermittelt werden können, allerdings für gering.
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