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Deutsche Spitzensportreform: Potsdamer Expertise für die Potas-Kommission

Deutschlands Spitzensport wird neu strukturiert - unter anderem hinsichtlich der Vergabe von Fördermitteln. Ein Sportwissenschaftler der Universität Potsdam spielt in dem dafür vorgesehenen Verfahren zur Potenzialanalyse eine wichtige Rolle.

Mit einem Potenzialanalysesystem, kurz Potas, soll künftig über die Förderung von Sportverbänden in Deutschland entschieden werden. Für dieses Vorhaben wurde nun eine fünfköpfige Potas-Kommission berufen, die im Zuge der deutschen Spitzensportreform anhand von zahlreichen Bewertungskriterien Zukunftschancen von einzelnen Sportarten und deren Athleten auf Sicht von vier bis acht Jahren verifiziert. Und in jenes Potas-Gremium fließt Potsdamer Expertise ein.

Eine Auszeichnung für Granacher und Co.

Urs Granacher, der an der Universität Potsdam die Professur für Trainings- und Bewegungswissenschaft innehat, wurde vom Deutschen Olympischen Sportbund und Bundesinnenministerium als Vertreter der Wissenschaft und stellvertretender Geschäftsführer der Kommission ausgewählt. Den Vorsitz übernimmt der Sportpsychologe Bernd Strauß von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die Berufung sei eine große Auszeichnung für ihn, sagte Urs Granacher. „Aber auch für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Universität Potsdam, ohne deren engagierte Mitarbeit während der vergangenen Jahre unsere umfangreichen Forschungstätigkeiten im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport nicht möglich gewesen wären.“

Auf Grundlage der Analyseergebnisse von Granacher und seinen Potas-Kollegen sollen künftig die Spitzensport-Bundesfördermittel – aktuell belaufen sie sich auf jährlich mehr als 160 Millionen Euro – verteilt werden. Wird viel Erfolgspotenzial ermittelt, gibt es entsprechend auch viel Geld für die jeweiligen Verbände. Sind die Aussichten hingegen mau, fließt wenig Förderung. Das Bestreben des Ganzen ist, durch gezieltere Unterstützung die internationale Position von Sport-Deutschland nach zuletzt rückläufigen Medaillengewinnen bei Olympischen Spielen wieder zu verbessern. Die Fördermittel nach mathematischen Berechnungen, wie sie Potas liefert, zu vergeben, stößt allerdings auch auf nicht gerade wenig Kritik.

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