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Die Luftverschmutzung in Potsdam könnte bald richtig teuer werden.
© dpa

Neuer Plan gegen Luftverschmutzung: Potsdam muss nachsitzen

Die Verschmutzung der Luft könnte für Potsdam teuer werden. Nun wird an einem Luftreinhalteplan gearbeitet.

Potsdam - Die Verschmutzung der Potsdamer Luft mit giftigem Stickstoffdioxid könnte künftig nicht nur in der Zeppelinstraße zum Problem werden. Um Strafzahlungen der Europäischen Union und Anwohnerklagen zu vermeiden, müsse das ganze Stadtgebiet betrachtet werden, sagte Hartmut Jonas vom Landesumweltamt den PNN. Bis zum Ende des vergangenen Jahres konnte es sich die Stadt leisten, Grenzwerte zu überschreiten, weil bis dahin noch eine sogenannte Fristverlängerung der EU galt. Potsdam musste deshalb die eigentlich schon geltenden Grenzwerte nicht einhalten, weil es Maßnahmen eingeleitet hatte, um den Schadstoffausstoß zu senken. Diese Ausnahme wird nun nicht mehr gemacht. „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nichts einhandeln“, so Jonas.

Bürger können sich am Luftreinhalteplan beteiligen

Darum bereitet das Landesumweltamt die Fortschreibung des von 2010 bis 2015 laufenden Luftreinhalteplans vor. Die Arbeit habe Ende vergangenen Jahres begonnen. Es seien bisher nicht alle vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt worden. „Deshalb müssen wir nacharbeiten“, so Jonas. So sah der alte Plan bereits den Umbau des Leipziger Dreiecks und die Änderung der Einbahnstraßenregelung in der Leipziger Straße vor. Das soll nun aber erst ab Frühjahr 2018 passieren und zwei Jahre dauern.

Bis zum Jahresende soll der neue Plan fertig sein. Ein Expertengespräch dazu soll es am 20. März im Ministerium für Infrastruktur geben.

Die Stadtverwaltung will ihre umstrittenen Planungen zur Verengung der Zeppelinstraße für den Autoverkehr öffentlich diskutieren. Noch vor dem Ende des Monats soll es dazu eine Veranstaltung geben. Der genaue Termin stehe noch nicht fest, hieß es am Donnerstag.

Potsdam profitiert von Berlin

Grundsätzlich habe Potsdam die Luftverschmutzung durch Feinstaub besser im Griff als die mit Stickstoffdioxid, so Jonas. In den vergangenen beiden Jahren wurde die Zahl der zulässigen Tage mit mehr als als 50 Mikrogramm Feinstaub nicht überschritten. Beim Feinstaub profitiere Potsdam von der Umweltzone in Berlin, so Jonas. Die meisten Fahrzeuge in Potsdam und der Region erfüllen die Kriterien für die grüne Plakette, die zur Einfahrt in die Umweltzone berechtigt. Beim Stickstoffdioxid wirke sich dies jedoch kaum aus. Gerade moderne Dieselmotoren setzen zwar weniger Feinstaub frei, aber immer noch viel Stickstoffdioxid, so Jonas. Die Belastung durch das giftige Gas lasse sich nur durch eine Verringerung der Verkehrsmenge reduzieren.

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