Dezentral, regional und nachhaltig: Zukunft des Baumblütenfestes wird konkreter
Eine Umfrage zeigt, in welcher Form sich die Werderaner ein künftiges Baumblütenfest wünschen - und was unerwünscht ist. Jetzt können noch alle Werderaner ihre Ideen einbringen.
Werder (Havel) - Die Zukunft des Baumblütenfestes nimmt konkretere Formen an. Die Stadt möchte ab 2021 ein Fest in den Höfen und Gärten mit dezentralen Angeboten veranstalten. Für diese Variante haben sich die Werderaner in einer Befragung mehrheitlich ausgesprochen. Die Ergebnisse der Umfrage, die zwischen dem 25. November 2019 und dem 7. Januar 2020 durchgeführt wurde, wurden am Montagabend auf der Bismarckhöhe in Werder (Havel) vorgestellt. „Wir haben eine Basis dessen zusammentragen können, was hier in Werder gewünscht ist“, sagte Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU). Deutlich sei in jedem Fall geworden, dass die Werderaner Gastgeber eines Baumblütenfestes sein wollen. Die Umfrage hat aber auch gezeigt, dass das Fest in seiner jetzigen Form nicht mehr mehrheitlich gewünscht ist.
Lokale Künstler und lokale Gastronomie
Deutlich wurde in der Befragung auch, dass sich die Bürger bei einer Neuausrichtung des Festes mehr Nachhaltigkeit und Regionalität wünschen. So sprachen sich 80 Prozent der Befragten für ein Mehrwegbechersystem aus. Das soll bereits in diesem Jahr, bei dem kleineren Fest in den Obstgärten, umgesetzt werden, wie Saß bekanntgab. 71 Prozent sprachen sich für die Bevorzugung regionaler Gewerbe aus. Das schließt sowohl Gastronomie als auch regionale Künstler mit ein. Immerhin 41 Prozent wünschen sich, dass die Stadt künftig nicht nur der Veranstalter ist, sondern auch die Organisation des Festes von einem stadteigenen Betrieb durchgeführt wird. Wichtig war 64 Prozent der Befragten außerdem, dass es bei dem Fest künftig gratis Trinkwasserstellen gibt.
In der Umfrage ging es auch um die Einschränkungen, die Bürger bereit sind, in Kauf zu nehmen. Mehrheitlich – zwischen 60 und 70 Prozent – finden Lärm durch das Bühnenprogramm und Straßensperrungen „grundsätzlich akzeptabel“. Die hohe Akzeptanz für Lärm habe er als relativ positiv empfunden, sagte Linus Strothmann, Referent für Einwohnerbeteiligung, der die Umfrage durchgeführt hat.
Gegen Gewalt und Drogen
Weniger tolerant zeigen sich die Werderaner hingegen in anderen Punkten und bestätigen somit erneut, warum es überhaupt zur Diskussion um die Neuausrichtung gekommen ist. So stören sich 71 Prozent am Alkoholmissbrauch der Jugendlichen. Mehrheitlich werden außerdem Gewalttätigkeiten, Drogenmissbrauch, Pöbeleien und Sachbeschädigungen als störend empfunden. Auffällig sei, dass auch Jüngere Alkoholmissbrauch als Problem ansehen würden, so Strothmann.
Insgesamt 5294 Personen haben sich an der Umfrage beteiligt. Das entspricht laut Strothmann etwa 23 Prozent der Werderaner Bevölkerung über 16 Jahren. Der Großteil der Befragten, also 5134 Personen, beteiligten sich online. Außerdem verschickte die Stadt die Umfrage an 250 zufällig ausgewählte Personen von denen 126 Personen die Umfrage ausfüllten. Zusätzlich wurden 39 Unternehmen aus Werder befragt.
Mitmachen erwünscht
In eine feste Form gegossen ist das künftige Baumblütenfest damit noch nicht. Wie das Fest im Einzelnen gestaltet werden soll, werden die Bürger im Rahmen der Workshops, die in den nächsten Tagen stattfinden, erarbeiten. Dabei soll es um diverse Themen aus der Umfrage gehen, die dann konkretisiert werden. Ziel sei es, „den Veranstaltungsplanern ein möglichst gutes Bild davon zu geben, was die Werderaner für ein Fest wollen“, sagte Saß. Birte Förster
Die Workshops finden am 12., 13. und 14. Februar 2020 jeweils um 18 Uhr im Schützenhaus, Uferstraße 10, in Werder statt. Interessierte können sich per Mail an l.strothmann@werder-havel.de oder per Telefon unter (03327) 783 114 für einen Workshop anmelden.