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Architekten entwerfen neue Therme: Werder: Eine Blütentherme für alle

Kritiker des Werderaner Großprojektes stellen erneut einen Vorschlag für das Bad in den Havelauen vor. Für das Gelände haben sie einige ganz konkrete Ideen.

Werder (Havel) - Erstaunlich, wie viel in Werders Bauruine in den Havelauen hineinpasst: ein Schwimmbad, eine Kita, eine Grundschule, ein Sportbereich, ein Jugendzentrum, eine Musikschule, eine Markthalle, ein Wassersportbereich und auf dem Thermendach ein öffentlicher Garten mit Café und Restaurant. Das zumindest sind Ideen zweier junger Werderaner Architekten, die am Dienstagabend auf Initiative des neuen Werderaner Bürgerbündnisses „StadtMitGestalter“ in der Klimawerkstatt vor rund 50 Interessierten ihre Entwürfe vorgestellt haben.

Unter dem Motto „Haus für alle“ haben die Architekten Jurek Brüggen und Leo Hermann Alternativen geprüft, wie es mit der Bauruine in den Havelauen weitergehen könnte. Dafür haben sie sich an Umnutzungen öffentlicher Gebäude in Europa orientiert: So sei in der portugiesischen Stadt Braga zum Beispiel aus einer alten Markthalle eine Musikschule entstanden, im schweizerischen Luzern wurde ein altes Hallenbad in ein Kunst- und Kreativzentrum verwandelt.

Kosten für eine Umnutzung wären vergleichsweise gering

Die Architekten selbst haben unter anderem an der renommierten Züricher Universität ETH studiert. Auch für Werder, so ihr Resümee, sei mit dem großen Areal am Großen Zernsee viel möglich. Und die Kosten für eine derartige Umnutzung gering. Die Hülle des Baus sei ja bereits vorhanden, erklärten die Architekten. Für den Umbau nach ihren Vorstellungen würden lediglich wenige Millionen Euro anfallen – niemals die Summe, die die Stadt zur Fertigstellung des Bads nun ausgeben will.

Am heutigen Donnerstag werden die Kosten für die Therme im Werderaner Stadtparlament erneut diskutiert werden. Der Doppelhaushalt für die Jahre 2018 und 2019 soll beschlossen werden. Darin enthalten sind auch die weiteren Investitionen in Höhe von 30 Millionen Euro.

Wollen die Bürger, dass Werder noch einmal 30 Millionen Euro für die Blütentherme ausgibt?

Unterdessen wollen die Thermenkritiker ihr Vorhaben, die Werderaner an dem Projekt stärker zu beteiligen, weiter forcieren. Sie planen wie berichtet ein Bürgerbegehren. Eine konkrete Fragestellung steht noch nicht fest. „Es soll aber darum gehen, ob der Bürger möchte, dass die Stadt weitere 30 Millionen Euro in die Therme investiert“, so Elmar Schlenke von der Bürgerinitiative. Einen Teilerfolg in Sachen Transparenz habe man immerhin aber schon erreicht, so Schlenke. In einem Gespräch soll Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) den Thermenkritikern in Aussicht gestellt haben, Gutachten zum Thermenbau auf der Webseite des Rathauses zu veröffentlichen. Zudem plane die Stadt, noch vor der Entscheidung zur weiteren Zukunft der Therme, eine Infoveranstaltung, auf der der neue Betreiber seine Pläne öffentlich vorstellen soll. 

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