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Corona-Infektionen werden mit Abstrichtests nachgewiesen, wie hier im Bergmann-Krankenhaus.
© Andreas Klaer

Ein Jahr Corona in Potsdam-Mittelmark: Virus-Alarm in der Kreisverwaltung

Nach einem Virusausbruch in einer Kita in Bad Belzig sind 300 Kontaktpersonen identifiziert worden. Einige arbeiten für den Landkreis.

Bad Belzig - Nach einem Ausbruch der Virusvariante B.1.1.7 in Bad Belzig mussten sich am Donnerstag Mitarbeitende der Kreisverwaltung auf Corona testen lassen. Die Ergebnisse seien negativ, teilte Landkreis-Sprecher Kai-Uwe Schwinzert am Freitag mit. Ursache für die Testaktion war ein Ausbruch in der Kita "Tausendfüßler" Bad Belzig, die inzwischen geschlossen ist. 

Am Montag hatte das Abstrichteam des "Ernst von Bergmann"-Klinikums in der Kita PCR-Tests durchgeführt. Insgesamt konnten fünf Infektionen nachgewiesen werden. Etwa 300 Personen sind als Kontakte ermittelt worden. Einige der Eltern arbeiten bei der Kreisverwaltung.  

Ein Mädchen, das in der Kindertageseinrichtung "Märchenwald" Phöben (Werder/Havel) erkrankt war, ist mit einem Antigen-Schnelltest positiv getestet worden. Das Gesundheitsamt hat Quarantäne für alle Kontakte angeordnet. 

Eine weitere Infektion eines Schülers in der Karl-Hagemeister-Grundschule in Werder (Havel) steht damit im Zusammenhang. Das Kind war getestet worden, weil es mit dem Geschwisterkind des erkrankten Mädchens Kontakt gehabt hatte. Inzwischen weist der Schüler laut Gesundheitsamt selbst Symptome auf. Am 9. März war er zuletzt in der Schule. 

Elf betroffene Schülerinnen und Schüler sowie drei Lehrkräfte befinden sich in angeordneter Quarantäne. In der Oberschule Brück wurde derweil eine Schülerin der Jahrgangsstufe 10 positiv getestet. 13 Kinder stehen dort als Kontaktpersonen unter Quarantäne.  

Drei neue Todesfälle

Insgesamt bewertet das Gesundheitsamt das Infektionsgeschehen am Freitag als “etwas stärker ausgeprägt, mit einzelnen Spitzen in Nuthetal”. Insgesamt sind demnach 28 Neuinfektionen erfasst worden. Acht davon entfielen auf die Gemeinde Nuthetal, drei weitere auf die Stadt Teltow. Im Landkreis sind drei weitere Menschen im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 verstorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 50,3. 

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Die Umsetzung der landesweiten Teststrategie geht unterdessen in der Mittelmark nur langsam voran. Am Donnerstag hat der Corona-Stab des Landkreises eine Telefonkonferenz mit Bürgermeister:innen und Amtsdirektor:innen durchgeführt. Dabei sei unter anderem besprochen worden, wie hoch der Bedarf in den Kommunen ist und ob es vor Ort bereits Initiativen oder Pläne zur Durchführung gebe, teilte der Landkreis mit. 

Erörtert worden seien verschiedene Möglichkeiten, etwa der Tests bei Apotheken oder Hausärzten, ferner die Einrichtung zentraler Testzentren. Ergebnisse gab es aber offenbar noch keine. “Der Landkreis bemüht sich um eine schnelle Lösung und bittet die Bürgerinnen und Bürger um etwas Geduld”, hieß es. 

Ein Jahr Corona in der Mittelmark

Der Aufruf zur Geduld kommt fast genau ein Jahr nach dem ersten Corona-Fall im Landkreis. Am 11. März 2020 war erstmals eine SARS-Cov-2-Infektion bekannt geworden. Einen Monat später, am 11. April, zählte das Gesundheitsamt bereits 273 Ansteckungen. Das Gesundheitsamt forderte Unterstützung bei der Bundeswehr an, seither helfen Soldatinnen und Soldaten bei der Kontaktverfolgung.  

Im Sommer stiegen die Zahlen langsamer, doch im Herbst nahmen die Neuinfektionen sprunghaft zu. Ende Oktober lag die Sieben-Tage-Inzidenz erstmals über 50, Anfang November wurden über 1000 Neuinfektionen gezählt. Zu dieser Zeit wurde auch bekannt, dass das Gesundheitsamt des Landkreises mit der Situation vollends überfordert war. Es mussten weitere Bundeswehrsoldaten angefordert werden.  

Im Dezember eskalierte das Infektionsgeschehen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg in wenigen Tagen zwischen dem 13. und 18. Dezember von 79,4 auf 251,2. Erst am 2. Februar sank der Wert wieder unter 100. Inzwischen war die Gesamtzahl der Infizierten aber auf 5288 angestiegen. Es folgte eine gewisse Stabilisierung, allerdings auf vergleichsweise hohem Niveau. Bis heute liegen sowohl die Inzidenzen als auch der Sieben-Tage-Zuwachs deutlich über dem Stand, den sie in der ersten Oktoberhälfte hatten, also vor der zweiten Welle

Christoph Kluge

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