Flüchtlingsunterkünfte im Landkreis: Unterkunft in Michendorf später fertig
Der Einzug von Flüchtlingen ins frühere Sens-Convent-Hotel in Michendorf verzögert sich weiter. Und auch mit der geplanten Unterkunft in Werder (Havel) geht es nicht wie geplant voran.
Michendorf/Werder (Havel) - Der Einzug von Flüchtlingen ins frühere Sens-Convent-Hotel in Michendorf verzögert sich weiter. Einen Einzug im Dezember, wie zuletzt von Fachbereichsleiter Thomas Schulz in Aussicht gestellt, wird es nicht geben. Grund ist die bisher fehlende Baufreigabe für das Gebäude. Wie Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert auf PNN-Nachfrage sagte, wird diese Freigabe nun erst für Dezember erwartet. Dann dauere es noch einmal etwa acht Wochen, ehe ein Betreiber gefunden und die Betreuung der Flüchtlinge vor Ort sichergestellt sei. Auch für die geplante Unterkunft in Werder (Havel) hat sich der Einzug deutlich verzögert.
Eigentlich sollte die Unterkunft schon im September 2016 bezogen werden. Wie berichtet hatte der Kreis das frühere Hotel zunächst angemietet, sich vor knapp einem Jahr aber zum Kauf des Hauses für 4,3 Millionen Euro entschlossen, da dies günstiger war, als den teuren und über viele Jahre gehenden Mietvertrag beizubehalten. Doch der frühere Besitzer und jetzt auch der Landkreis haben das Hotel baulich bisher nicht so umgestalten können, dass die Unterbringung der geplanten bis zu 220 Flüchtlinge dort genehmigt werden konnte. Schwinzert zufolge ist das auf die „mangelhafte Qualität der alten Planunterlagen“ zurückzuführen. Die Unterlagen hätten aufwendig an das tatsächlich vorhandene Gebäude angepasst werden müssen.
Mehrere Monate Verspätung auch in Werder (Havel)
Deutlich länger als geplant dauert auch der Einzug von Flüchtlingen in ein früheres Lehrlingswohnheim auf der Werderaner Jugendhöhe. Wie berichtet wollte der Landkreis dort von einem privaten Investor Räume für bis zu 250 Flüchtlinge anmieten, der Einzug sollte ursprünglich im Juni 2016 sein, zuletzt wurde der Sommer dieses Jahres genannt. Warum sich auch dort die Arbeiten verzögert haben, könne die Kreisverwaltung nicht beurteilen, da sie nicht Eigentümer ist. „Es ist aber damit zu rechnen, dass eine Bezugsfähigkeit im Februar 2018 in Aussicht steht“, sagte Schwinzert.
Trotz der deutlich gesunkenen Flüchtlingszahlen und freier Plätze in den bestehenden Wohnheimen halte der Landkreis weiter an der Einrichtung beider Unterkünfte fest. Nach wie vor seien keine Prognosen verfügbar, wie viele Geflüchtete aufgenommen werden müssen. „Der Kreis muss dennoch mehrere Varianten planen, die für 2018 möglich wären“, sagte der Kreissprecher. Rechnerisch müsse der Kreis 8,5 Prozent der nach Brandenburg einreisenden Flüchtlinge aufnehmen. Diese Quote sei aber in diesem und dem Vorjahr unterschritten worden. Darüber hinaus seien auch Veränderungen bestehender Gemeinschaftsunterkünfte nicht ausgeschlossen, etwa die Beendigung von Mietverträgen oder, wo möglich, der Umbau zu Wohnungen.
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