Besuch der Tresckow-Kaserne in Geltow: Steinmeier: Bundeswehr hat Vertrauen verdient
Die Bundeswehr stand in den vergangenen Monaten unter anderem wegen rechtsextremer Umtriebe einzelner Soldaten viel in der Kritik - oft auch pauschal. Bundespräsident Steinmeier nutzt seinen Antrittsbesuch, um sich klar hinter die Soldaten zu stellen.
Geltow - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bei seinem Antrittsbesuch bei der Bundeswehr klar hinter die Soldaten gestellt. Beim Einsatzführungskommando in Geltow bei Potsdam betonte der frühere Außenminister am Dienstag, die Bundeswehr brauche die Unterstützung und das Vertrauen der Gesellschaft. "Ich habe dieses Vertrauen, und die Bundeswehr hat es verdient", sagte Steinmeier. Zuletzt hatte unter anderem der Fall eines rechtsextremen, terrorverdächtigen Offiziers für Wirbel gesorgt.
Steinmeier war zur Ankunft bei seinem offiziellen ersten Besuch der Bundeswehr mit militärischen Ehren empfangen worden. Er habe die Einsatzzentrale für den Antrittsbesuch ausgewählt, weil hier zum einen alle Teilstreitkräfte der Bundeswehr vertreten seien, sagte Steinmeier. Zum anderen zeige das Führungskommando für alle Auslandseinsätze das breite Spektrum der Bundeswehraufgaben. "Hier wird uns besonders deutlich, was wir jungen Menschen abverlangen, die im Einsatz für unser Land Risiken auf sich nehmen."
Unterstützung aus Geltow für 4000 Soldaten im Ausland
Steinmeier ließ sich auch die Operationszentrale zeigen, in der derzeit unter anderem die Einsätze in Afghanistan, im Irak oder auch in Mali gesteuert werden. In dem mit modernster, abgeschirmter Computertechnik ausgestatteten Raum sind rund um die Uhr und an allen Tagen im Jahr acht Soldaten im Einsatz, um auf aktuelle Ereignisse reagieren und die derzeit rund 4000 Soldaten im Ausland unterstützen zu können. Die Zentrale liegt in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow, einem Ortsteil der Gemeinde Schwielowsee bei Potsdam.
In einem auf dem Kasernengelände angelegten Wald der Erinnerung legte Steinmeier im Anschluss einen Kranz nieder. In dem Wald wird an die im Einsatz ums Leben gekommenen Soldaten gedacht. Zahlreiche Namen sind an mehreren Stelen und in sogenannten Ehrenhainen angebracht. Die im Jahr 2014 eingeweihte Gedenkstätte ist nach Anmeldung auch für die Öffentlichkeit zugänglich.
Steinmeier stellt sich offiziell dem Land Brandenburg vor
Steinmeier ist seit März als Nachfolger von Joachim Gauck das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik. An diesem Mittwoch ist sein Antrittsbesuch beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe geplant. Am Donnerstag stellt sich Steinmeier, der einst in Brandenburg an der Havel seinen Bundestagswahlkreis hatte, offiziell dem Land Brandenburg vor. (dpa)
Rochus Görgen
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