Unterricht unter Pandemie-Bedingungen: Schulen in der Mittelmark sehen sich gerüstet
Lernen mit vielen neuen Regeln: In Brandenburg hat am Montag die Schule wieder begonnen. Von einem normalen Schulalltag kann aber keine Rede sein.
Kleinmachnow/Teltow - Überschwänglich fallen sich die Mädchen in die Arme und drücken sich lange. Die Jungs begrüßen sich alle grinsend mit Handschlag – bis ein Lehrer sie darum bittet, sich bei der Begrüßung doch besser nicht zu berühren. Die große Freude, endlich ihre Mitschüler wiederzusehen merkt und sieht man den Schülern der Maxim-Gorki-Gesamtschule überdeutlich an. Am Montag startete in Brandenburg der sogenannte Regelbetrieb an den Schulen. Das allerdings unter besonderen Bedingungen, denn Corona-Einschränkungen gibt es nach wie vor beim Regelschulbetrieb. Die brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) besuchte zu diesem besonderen Schulstart die Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow, um die Siebtklässler zu begrüßen.
„Ich freue mich, dass alle Schüler und Schülerinnen wieder zusammen zur Schule können“, sagte Ernst vor den 7. Klassen. In den vergangenen Wochen habe ihr Ministerium abwägen müssen, was man tun müsse, um die Bevölkerung zu schützen. Gleichzeitig sei Bildung wichtig – und zudem sei es auch wichtig, dass Schüler Freunde und Mitschüler wiedersehen könnten, so Ernst.
„Wir sind sehr entspannt“
Die Kleinmachnower Gesamtschule hat sich auf den Corona-Regelbetrieb eingestellt. „Wir sind sehr entspannt“, hieß es von der stellvertretenden Schulleiterin Heike Schmieder. Beim eingeschränkten Unterricht vor den Sommerferien, der bereits seit Mai lief, habe man sich vorbereiten können auf den Corona-Regelbetrieb. Das sei ein hilfreicher Probelauf gewesen, sagt Schmieder. An der Maxim-Gorki-Gesamtschule werden insgesamt 667 Schüler der 7. bis 13. Klasse unterrichtet.
Nach den geltenden Regeln müssen die Schüler auf den Fluren im Schulgebäude und allen gemeinschaftlich genutzten Räumen Masken tragen. In Klassenzimmern und festen Lerngruppen sowie auf dem Pausenhof gilt die Maskenpflicht nicht. Doch schwingt bei manchen Lehrkräften etwas Sorge mit, sollte es zu Verschärfungen bei den Regeln kommen. Wenn eine Maskenpflicht im Unterricht eingeführt werden sollte, „wäre das tatsächlich schwierig umzusetzen", so die Vize-Schulleiterin. Schmieder geht davon aus, dass insbesondere die ersten 14 Tage kritisch sein werden. Dann werden sich die Schüler wieder an Regelunterricht und die geltenden Maßnahmen gewöhnt haben.
Disziplinierte Erstklässler
Sehr diszipliniert sind die Erstklässler der Anne-Frank-Grundschule in Teltow, die an ihrem ersten Schultag aufgeregt auf dem Pausenhof darauf warten, in ihre Klassen zu können. Die ABC-Schützen und ihre Eltern tragen alle einen Mund-Nasen-Schutz. „Wir sind so froh, dass alles geklappt hat und die Kinder eingeschult werden können“, gesteht eine Mutter aus Teltow. Mit ihrem Sohn, habe sie zu Hause intensiv das Aufsetzen der Maske und Händewaschen geübt.
In der Anne-Frank-Grundschule werden 548 Schüler unterrichtet, sagte Schulleiterin Katrin Kliche. Sie betonte, dass das Wegfallen des Mindestabstands zwischen Schüler und Lehrer für die Arbeit in der Schule von Vorteil sei. Um den Schutz innerhalb des Hauses zu erhöhen, hat die Schule bereits vor den Ferien ein Einbahnsystem auf den Gängen im Gebäude installiert. Außerdem wurde der Pausenhof unterteilt, so dass sich nicht zu viele Kinder während der unterrichtsfreien Zeiten begegnen.