Werder (Havel): Schulcampus kommt 2018
Werder will Vertrag mit Hoffbauer im März unterschreiben. Kreis soll Planung schnell anpassen.
Werder (Havel) - Die Werderaner Stadtverwaltung will noch im März den Kooperationsvertrag mit der evangelischen Hoffbauer-Stiftung zum Bau und Betrieb eines neuen Schulcampus im Ortsteil Glindow unterzeichnen. Das bestätigte Stadtsprecher Henry Klix am gestrigen Dienstag den PNN. Wie berichtet soll in der Nähe der Glindower Tankstelle im südlichen Ortsbereich ein Campus mit Kita, Grundschule und weiterführender Schule für insgesamt 1000 Kinder entstehen. Zuerst soll die Kita im kommenden Jahr öffnen, die Grundschule folgt dann 2019.
Laut Werders erstem Beigeordneten, Christian Große (CDU), wissen sowohl Landkreis als auch Hoffbauer-Stiftung, dass die Stadt am Standort ein zweites Gymnasium anstrebt. Die SPD hatte sich wie berichtet eine Gesamtschule am Standort gewünscht, die CDU jedoch ein Gymnasium, welches eine andere Ausrichtung als das bestehende naturwissenschaftlich orientierte Ernst-Haeckel-Gymnasium haben soll. Die abschließende Entscheidung zum Schultyp trifft die Kreisverwaltung. Die nötigen Planungen sollen zügig vorangehen. „Das Bebauungsplanverfahren soll definitiv in diesem Jahr eingeleitet werden“, sagte Christian Große.
Die Stadt muss für den Bau allerdings noch die Änderung der Schulentwicklungsplanung des Landkreises abwarten, damit sicher ist, dass der Kreis der Stadt später auch genügend Lehrer für die Schule zuteilt. Wann genau diese Planung überarbeitet ist, ist noch unklar. Bisher war vom Frühjahr die Rede. Wie berichtet werden derzeit unter anderem wegen fehlender eigener Schulen viele Mittelmärker in Potsdam unterrichtet. Rund 20 Prozent der Schüler in der Landeshauptstadt stammen aus dem Landkreis.
Nach einer Gesetzesnovelle soll der Landkreis künftig für diese Schüler Gebühren an Potsdam zahlen. Laut Christian Große ein weiterer Ansporn, die Planung für Werder schnell anzupassen. „Es wäre eine Blamage für den Landkreis, wenn die Kreisumlage in Potsdam-Mittelmark für Schulneubauten in Potsdam erhöht werden müsste, weil wir nicht selbst die notwendige Bildungsinfrastruktur bereitstellen können.“ Die Kreisumlage zahlen wohlhabende Kommunen wie die Stadt Werder an die Kreisverwaltung.
Auch die CDU-Fraktion fordert den Landkreis zu zügigem Handeln auf. Schließlich soll neben dem neuen Schulcampus auch das bestehende Gymnasium um mehrere Klassenräume und einen Mehrzweckraum erweitert werden. Es ist bisher für drei Klassen je Klassenstufe ausgelegt, hat aber durchgängig vier, was zu entsprechenden Engpässen führt. „Es wäre grober Unfug, wenn der Landkreis Infrastruktur in Potsdam statt in seinen Kommunen finanzierte“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Peter Kreilinger. Kein Werderaner würde sein Kind freiwillig nach Potsdam bringen, wenn es in Werder genauso gute Schulen mit dem gleichen Angebot gebe.
Die Kreisverwaltung selbst sieht den Zahlungen an Potsdam aber eher gelassen entgegen. Aus dem zuständigen Fachbereich hieß es den PNN gegenüber, man rechne mit Zahlungen zwischen 200 und 500 Euro pro Kind. Eine Erhöhung der Kreisumlage sei deshalb sicher nicht nötig.
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