Flüchtlinge in Potsdam-Mittelmark: Kreis kauft Unterkunft in Michendorf
Auch in Teltow können Flüchtlinge umziehen
Michendorf/Teltow - Der Landkreis kann das frühere Sens Convent Hotel in Michendorf kaufen. Der Kreistag hat den entsprechenden Antrag auf seiner Sitzung am Donnerstagnachmittag mit großer Mehrheit beschlossen, wie Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert den PNN bestätigte. Änderungsanträge habe es nicht gegeben.
Wie berichtet will der Kreis das leerstehende Hotel für rund 4,3 Millionen Euro von der Objektgesellschaft Brandenburg 1 GmbH kaufen, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Der Kreis hatte das Hotel vor einem Jahr angemietet, der Vertrag wurde gleich über 54 Monate geschlossen. Inklusive aller vertraglichen Verpflichtungen würde es den Kreis 6,2 Millionen Euro kosten, den Mietvertrag wie vorgesehen zu erfüllen – also knapp zwei Millionen Euro mehr als der Kauf. Das Objekt mit seinen 125 Zimmern soll als Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 220 Flüchtlinge genutzt werden. Die ersten sollten eigentlich schon im Frühjahr einziehen, doch gab es erst im September die endgültige Genehmigung für den nötigen Umbau der Anlage. Zwar kommen kaum noch neue Flüchtlinge in den Landkreis, jedoch sollen in das frühere Hotel Bewohner derzeitiger Containerdörfer umziehen. Wann das sein wird, ist derzeit noch unklar.
Fest steht nun jedoch, dass die 120 Bewohner der Notunterkunft in der Teltower Warthestraße in der kommenden Woche in neue Räume ziehen können. Wie Landrat Wolfgang Blasig (SPD) dem Kreistag mitteilte, sei die Nutzung der angemieteten früheren Büroräume in der benachbarten Oderstraße nun durch die Bauaufsicht freigegeben worden.
Der Umzug war schon zu Jahresbeginn angekündigt worden, er verzögerte sich wie berichtet jedoch zuerst wegen Problemen mit dem Baurecht, dann mit der Teltower Stellplatzsatzung – die für ein Flüchtlingswohnheim die gleiche Anzahl an Parkplätzen wie für normales Wohnen forderte – und schließlich aus Brandschutzgründen. Nun seien die Probleme gelöst. Gegen die Unterbringung in der Warthestraße hatte es wie berichtet Proteste gegeben, da die Räume nicht für dauerhaftes Wohnen gedacht waren. Enrico Bellin
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