Saskia Ludwig will für die CDU in den Bundestag: Kandidatur einer Umstrittenen
Einmal schon ist die mittelmärkische CDU-Kreischefin Saskia Ludwig bei dem Versuch gescheitert, für den Bundestag zu kandidieren. Nun startet die Landtagsabgeordnete den zweiten Versuch.
Einmal schon ist die mittelmärkische CDU-Kreischefin Saskia Ludwig bei dem Versuch gescheitert, für den Bundestag zu kandidieren. Nun startet die Landtagsabgeordnete den zweiten Versuch. Ihr Kreisvorstand hat sie am Mittwochabend einstimmig dazu aufgefordert, im Wahlkreis 61, zudem unter anderem Potsdam, Werder (Havel) und Michendorf gehören, für den Bundestag anzutreten. „Mit ihrem „Erfolgskonzept der Politik des gesunden Menschenverstandes hat die CDU die besten Chancen, den Wahlkreis 61 direkt zu gewinnen“, hieß es in einer Mitteilung aus Ludwigs Bürgerbüro. Für Nachfragen war sie am Donnerstag nicht zu erreichen.
Die Landes-CDU reagierte reserviert auf den Vorstoß der 47-Jährigen. Generalsekretär Steeven Bretz, der auch Chef der Potsdamer CDU ist, sagte, wer in welchem Wahlkreis antrete, würde von den CDU-Mitgliederversammlungen entschieden – die noch ausstehen. Offen ließ er, ob auch die Potsdamer CDU einen Bewerber für den Bundestag – dann gegen Ludwig – ins Rennen schicken wird. Eine Entscheidung in dieser Frage werde gemäß eines fest verabredeten Fahrplans bis Anfang Mai fallen, so Bretz.
Ludwig erklärte in der Mitteilung hingegen, „nur mit der uneingeschränkten Rückendeckung des Landes- und Fraktionsvorsitzenden und der Unterstützung der CDU Potsdam“ werde ihre Kandidatur auch Erfolg haben. „Wenn die Daumen nach oben zeigen“, knüpfe sie gerne an die drei direkt gewonnenen Landtagsmandate im Potsdam, Werder und Schwielowsee an. Bretz erklärte dazu mit Verweis auf die erforderliche Mitsprache der Mitglieder: „Daumen heben oder Daumen senken gab es vielleicht im antiken Rom. In der brandenburgischen CDU aber gelten demokratische Regeln.“ Allerdings werde die Landes-CDU unter Führung von Ingo Senftleben selbstverständlich jeden Bewerber unterstützen, der von den Mitgliedern als Bundestagskandidat nominiert werde.
Ludwig, die zum rechten Flügel der Union gehört, ist in der Landes-CDU umstritten. Nach heftiger interner Kritik war sie im September 2012 als Partei- und Fraktionsvorsitzende der märkischen Union nach zwei Jahren Amtszeit zurückgetreten. Im Oktober 2012 hatte Ludwig das Rennen um die Bundestagskandidatur eine Kampfabstimmung gegen die langjährige Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche mit 184 zu 223 Stimmen verloren. Bei der Bundestagswahl ein Jahr später hatte Reiche den Wahlkreis 61 erstmals für die Union gewonnen. Im vergangenen Jahr hatte Reiche dann ihr Mandat niedergelegt, um als Hauptgeschäftsführerin beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU) zu beginnen. Seitdem ist die Nachfolgefrage ungeklärt. Henri Kramer
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