Potsdam-Mittelmark: Havelbus ab Januar zweigeteilt
Die Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft übernimmt die Buslinien im Landkreis
Potsdam-Mittelmark - Die Havelbus-Verkehrsgesellschaft wird zum 1. Januar kommenden Jahres geteilt. Die Landkreise Havelland und Potsdam-Mittelmark, denen das Unternehmen gehört, konnten sich bereits am 27. März auf eine Aufteilung des Unternehmens einigen, wie die Landräte Burkhard Schröder und Wolfgang Blasig (beide SPD) erst am gestrigen Dienstag in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt gaben.
Demnach wird die Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft, ein Tochterunternehmen von Havelbus, zum Jahresbeginn ausgegliedert. Sie soll die Buslinien, die Havelbus derzeit in Potsdam-Mittelmark betreibt, übernehmen. Dazu gehen die derzeitigen Havelbus-Standorte in Beelitz, Potsdam, Werder (Havel) und Stahnsdorf an die Beelitzer Gesellschaft über. Im Gegenzug bleibt der Markenname „Havelbus“ beim Landkreis Havelland, der das verbleibende Unternehmen ab dem kommenden Jahr allein weiterführen wird.
Hintergrund der Entscheidung ist ein Kreistagsbeschluss aus dem Jahr 2013, das gemeinsame Verkehrsunternehmen zu entflechten. Zuvor hatte es Unstimmigkeiten der Landkreise bei der Finanzierung des Unternehmens gegeben. Eigentlich sollte der Kreistag in Bad Belzig bereits Ende Februar die Gründung einer eigenen Verkehrsgesellschaft beschließen. Da die Verhandlungen mit dem Landkreis Havelland jedoch festgefahren waren, wurde die Abstimmung kurzfristig abgesagt. Havellands Landrat Schröder sah sich bei der Verteilung der Vermögenswerte benachteiligt.
Das Verfahren zur Aufteilung der Vermögenswerte ist nun weitgehend geregelt, wie aus einem Schreiben der Belziger Verwaltung an die Kreistagsmitglieder hervorgeht, das den PNN vorliegt. Demnach wird der Vermögenswert von Havelbus nach dem sogenannten „Stuttgarter Verfahren“ berechnet und dann unter den Landkreisen geteilt. Die rechtliche Spaltung des Unternehmens wird dem Schreiben zufolge aber erst im dritten Quartal kommenden Jahres abgeschlossen sein. Bis dahin dürfen keine Veränderungen von Bilanzposten ohne die Zustimmung der Gegenseite erfolgen.
Ressourcen, die für eine bruchlose Fortführung des Nahverkehrs notwendig sind, sollen aber schon zum Jahresbeginn den jeweiligen Unternehmen zugeordnet werden. So erhält die Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft zwar auch den derzeitigen Hauptsitz von Havelbus in Potsdam, muss im Gegenzug dem havelländischen Verkehrsunternehmen aber für zwei Jahre ein Einmietrecht am Standort einräumen.
Für die Fahrgäste in Potsdam-Mittelmark wird sich vorerst nichts ändern. Die Busse dürfen noch vier Jahre lang mit der bekannten Havelbus-Farbgebung unterwegs sein, auch an der bisherigen Liniengestaltung wird festgehalten. „Durch die nun erzielte Einigung wird die gewohnte und stabile Verkehrsbedienung für die Bürger auch zukünftig gewährleistet bleiben“, so Landrat Wolfgang Blasig.
Die Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft, die durch den Beschluss zum 1. Januar stark an Bedeutung gewinnen wird, soll so jedoch nur ein Jahr lang bestehen. „Im Jahr 2016 soll dann die Verschmelzung mit der Belziger Verkehrsgesellschaft realisiert werden, sodass es künftig nur noch ein Verkehrsunternehmen für den Landkreis gibt“, so Wolfgang Blasig. Als Namen der neuen Gesellschaft war zuvor „Verkehrsgesellschaft Potsdam Mittelmark“ genannt worden.
Nicht eingegangen ist Landrat Blasig auf einen Vorschlag der Potsdamer Stadtverwaltung, die Verkehrsunternehmen von Potsdam und Potsdam-Mittelmark zusammenzulegen. Dadurch könnten die Busse aus Potsdamer Sicht besser organisiert werden, derzeit bestehende Parallelverkehre würden eingedämmt.
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