Die 12 schönsten Badeseen in Potsdam und Potsdam-Mittelmark: Güterfelder See: Wieder ein Geheimtipp
Der Güterfelder See scheint bei vielen in Vergessenheit geraten zu sein, lockt aber mit Abgeschiedenheit und einem guten Imbiss-Angebot
Stahnsdorf - Hausgebackener Erdbeerkuchen, dazu ein frisch gezapftes Bier und eine kühle Brise Wald- und Seeluft. Die Badestelle am Güterfelder Haussee im gleichnamigen Stahnsdorfer Ortsteil kann zwar nicht mehr als Geheimtipp gelten, weil sie eigentlich viel zu bekannt ist. Trotzdem scheint das gut zu erreichende Idyll am Naturschutzgebiet in dieser Badesaison bei einigen doch in Vergessenheit geraten zu sein.
Auf dem breiten Wiesenhang findet sich so meist schnell ein freies Plätzchen mit genug Abstand zum Nachbarn. Auch die Sitzgelegenheiten direkt am Ufer warten darauf, mal wieder besetzt zu werden. Also pssst und bloß nicht weitersagen: In Güterfelde lässt es sich wieder wunderbar ruhig und entspannt baden.
Lage & Ambiente
Mit dem Auto ist die Badestelle an der Landesstraße 77, kurz vor dem Ortsausgang in Richtung Philippsthal/Schenkenhorst, schnell zu erreichen. An der Straße sind neue Parkplätze entstanden. Aber Vorsicht, immer wieder wird hier von Autoeinbrüchen berichtet.
Das westliche Ufer des auch bei Randberlinern beliebten Sees ist in die Waldlandschaft des Naturschutzgebietes Parforceheide eingebettet. Enten und Schwäne ziehen schnatternd ihre Bahnen, den Nachwuchs im Schlepptau. Vögel zwitschern, Schmetterlinge flattern und lassen sich vom Kindergeschrei nicht stören. Ein Fontane-Wanderweg ist in der Nähe. Bis Saarmund sind es zwölf Kilometer. Die Zahl der Fahrradständer am See ist allerdings begrenzt.
Gastronomie & Service
Begrenzt ist auch die Zahl der Sitze am Imbiss. Vor zehn Jahren hat der Stahnsdorfer Gourmetkoch Ronny Pietzner den Containerbau übernommen. Auf der Tafel stehen Thüringer Bratwürste, Softeis, hausgebackener Kuchen und Bier vom Fass. Gegessen wird nicht von Papptellern, sondern von richtigen. Anders als im Gourmet-Restaurant halten sich die Preise im Rahmen. Immer mal wieder hatte Pietzner darüber nachgedacht, den Imbiss auszubauen. Doch das wurde ihm im Landschaftsschutzgebiet nicht erlaubt. Immerhin gibt es Toiletten. Umkleidekabinen aber nicht. Dafür verlangt niemand Eintritt.
Wasser & Strand
Vor zehn Jahren wurde der Haussee saniert. 38.000 Kubikmeter Sand und Schlamm wurden vom Grund gebaggert, das Wasser herausgepresst und gereinigt. Das kostete rund 1,6 Millionen Euro. Seitdem prangt auch eine Schilfinsel in der Mitte des Sees. Zur Freude der Angler sind Zander, Hechte und Schleie eingesetzt worden. Laut Hygieneamt wurde der See in dieser Saison zweimal ohne Beanstandungen beprobt. Auch die Sichttiefe sei in Ordnung. Wer allerdings bis zu den Knien ins Wasser steigt, muss seine Füße suchen. Auch wer einen ausgedehnten Strand sucht, ist in Güterfelde falsch. Nur direkt am Ufer ist ein etwa 15 Meter langer Sandstreifen zu finden.
Besonderheiten
Hundeliebhaber müssen ihre Tiere zu Hause lassen. Das gilt in dem Naturschutzgebiet auch für Pferde. Darauf weisen Schilder hin. Wer sich nicht dran hält, bekommt es mit aufgebrachten Schwaneneltern zu tun: Wagt sich ein Hund ans Wasser, sind sie fauchend zur Stelle. Das Baden ist aber gefahrfrei. Es sind vor allem Eltern mit Kleinkindern, die sich am Ufer vergnügen. Es gibt zwei etwa 30 Meter lange Stege, die aber nicht zum Spaß haben geeignet sind. Sie wurden mit einem Geländer eingezäunt, sodass ein Sprung ins kühle Nass nur mit viel Wagemut möglich ist. Dafür bleibt es auf den Stegen ruhiger, das dürften Angler und Sonnenhungrige zu schätzen wissen.
Ein kurzer Sprung ins kühle Nass nach dem Feierabend? Hinterher vielleicht noch ein frisch gezapftes Bier genießen und zusehen, wie die Sonne über dem Güterfelder See verschwindet? Wer nicht viel mehr als das erwartet, für den ist die Badestelle im gleichnamigen Stahnsdorfer Ortsteil wunderbar geeignet. Auch kleine Kinder werden hier am flachen Ufer schnell auf neue Freunde treffen. Eines sollte man aber wissen: Glasklar ist das Wasser nicht.
(Material aus dem PNN-Archiv)
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