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Kommentar über Werders Therme: Ganz oder gar nicht

Die Kosten für die Therme in Werder summieren sich voraussichtlich auf über 50 Millionen Euro. Dennoch ist die Investition richtig, kommentiert PNN-Redakteur Enrico Bellin.

Von Enrico Bellin

Es ist eine enorme Summe: Gut 50 Millionen Euro wird die Blütentherme die Stadt Werder wohl kosten. Für eine Stadt mit 26 000 Einwohnern klingt das extrem, selbst das Bad der benachbarten Landeshauptstadt mit guten 175 000 Einwohnern war günstiger. Doch wer den bisherigen Thermenrohbau, einen Funktionsklotz, der zudem falsch geplant wurde, kennt, weiß: Ohne große Investitionen kann der Standort nicht attraktiv gemacht werden. So hat das Bad derzeit kaum Verbindung zur Landschaft. Innen ist das Thermalbecken direkt neben dem Sportbad geplant, ohne eine Abtrennung. Es würden wohl wenige Gäste zur Entspannung kommen, wenn daneben die Kinder toben. Auch ist der Saunabereich zwar edel mit Marmor verkleidet – aber schlicht zu klein.

Das Vorgehen der Stadt jetzt ist richtig: Lieber einmal groß investieren, um anschließend einen echten Besuchermagneten zu haben – auch wenn der bisher noch mit Risiken behaftet ist. Sollte die Untere Naturschutzbehörde aber Eingriffe wie die Seesauna genehmigen, hat Werder tatsächlich eine echte Attraktion weit über die Region hinaus: Die Lage direkt am Wasser hat keine andere Therme in der Nähe zu bieten. Während man drinnen schwitzt, auf die Eislandschaft vorm Fenster schauen – diese Aussicht dürfte gerade im Winter viele Touristen anlocken. Auch ein vergrößerter Familienbereich ist angesichts der noch immer wachsenden Stadt sinnvoll. Das blu in Potsdam, bei dem das Familienbad in den Ferien schon wegen zu hoher Nachfrage gesperrt werden musste, zeigt: Es fehlt bisher an diesen Angeboten in der Region.

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