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Letzte Baustellen. Die Havelauen bekommen eine neue Anbindung vom Stadtplatz an den Kreisverkehr (u.M.), auch die Fläche neben dem Platz wird ab April bebaut.
© HPG

Werder (Havel): Die Havelauen werden vollendet

Werders neuestes Wohngebiet wird in diesem Jahr mit einem Parkhaus und mehr Märkten komplettiert.

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) - Eine gute Nachricht für Werders Autofahrer: Die enge Kurve an der Einfahrt zu den Havelauen, in Werder als „Schumacher-S“ bekannt, soll noch in diesem Jahr entschärft werden. Das sagte Klaus-Peter Meißner von der Havelauen Projektgesellschaft (HPG) am gestrigen Dienstag bei einer Pressekonferenz im neuen Seniorenpflegeheim Zernseehof. „Die Straße wurde Mitte der 90er-Jahre gebaut, das war ein klarer Planungsfehler“, so Meißner. Die Kurve kurz vor dem Gelände des Orgelbauers Schuke könne den wachsenden Verkehr der Havelauen kaum aufnehmen.

Rund 300 000 Euro gibt die HPG für den Umbau aus. Ein genauer Monat für die Arbeiten steht noch nicht fest. Zuerst müssen die Bauarbeiten am benachbarten Kreisverkehr kurz vor dem Bahnübergang beendet sein, was in wenigen Wochen der Fall sein wird. Die Alte Kasernenstraße wird dann an den Kreisverkehr angeschlossen, sodass man auch von dort in die Havelauen gelangt und die Strecke als Umleitung während der Bauarbeiten am „Schumacher-S“ dienen kann.

Insgesamt hat die HPG Meißner zufolge bereits rund 13 Millionen Euro in das 9,5 Kilometer lange Straßennetz der Havelauen und die Verlegung von Leitungen investiert. Die Projektgesellschaft sei mit der Entwicklung des Areals nahezu fertig, das letzte Grundstück der HPG verkauft. „Jetzt geht es noch darum, die Investoren zu beraten“, sagte Meißner. Innerhalb der nächsten Jahre soll die HPG dann planmäßig liquidiert werden, da sie ihr Geschäftsziel mit der Gebietsentwicklung erreicht habe.

Derzeit leben 1700 Menschen in den Havelauen, in den nächsten Jahren soll sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppeln. So soll im April mit dem Bau von „Riva Maritim“ begonnen werden, einem mehrgeschossigen Gebäudeensemble auf der westlichen Seite des Stadtplatzes. Der Investor Antan Recona baut hier insgesamt 112 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten, 31 Wohnungen sind dem Projektsteuerer Steffen Lehmann zufolge bereits verkauft. Etwa 30 Millionen Euro investiert die Firma, die auch das gegenüberliegende Karree „Riva Werder“ mit 118 Wohnungen und mehreren Gewerbeeinheiten errichtet hat, in das Projekt. Insgesamt investiere Antan Recona 100 Millionen Euro in den Havelauen, was der Hälfte aller Investitionen im Gebiet entspricht.

Unter anderem für die künftigen Bewohner will Antan Recona noch in diesem Jahr ein viergeschossiges Parkhaus mit 170 Stellplätzen schräg gegenüber den Häusern errichten, zwischen der Tankstelle und dem Fachmarktzentrum. Das Zentrum soll zudem um drei Märkte erweitert werden. Der Vertrag mit einem Getränkehändler ist Lehmann zufolge bereits unterschrieben.

Stadt und HPG wünschen sich, dass eine der beiden anderen Flächen zur Markthalle für Werderaner Produkte wird. Einen Betreiber habe man aber noch nicht gefunden. In der Stadt werden, sagte Klaus-Peter Meißner, viele verschiedene Produkte hergestellt, die man in der Markthalle direkt am Eingang der Stadt sehr gut anbieten könnte. Zudem gebe es eine Außenfläche vor dem Markt, auf der man verschiedene Feste organisieren könnte.

Eine Konkurrenz zum Frischemarkt, der am Wochenende auf dem Strengfeld am anderen Ende der Stadt stattfindet, sehen weder Meißner noch Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU). „Wir haben in den Havelauen eine andere Klientel als im Werderpark.“ Die Markthalle solle, wenn sich ein Betreiber findet, täglich geöffnet sein. Enrico Bellin

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