Kupferdiebstahl auf dem Südwestkirchhof: Den Kriminellen hilflos ausgesetzt
Zum dritten Mal in Folge haben Kupferdiebe auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof zugeschlagen und Edelmetall von einem Christusrelief gestohlen. Bei der Friedhofsverwaltung fühlt man sich hilflos.
Stahnsdorf - Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt spricht von Plünderung und Grabschändung: Erneut haben Kupferdiebe auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf zugeschlagen. Am Donnerstagabend brachen sie das Haupttor zum Friedhof auf und demontierten die Abdeckung vom bekannten Begrüßungsbild des Friedhofs, dem monumentalen Christusrelief. Es ist bereits dritte Mal, das die Abdeckung gestohlen wurde. Ihlefeldt ist entsetzt: „Wir wissen nicht mehr vor und zurück.“ Werde keine Lösung zur Überwachung des 200 Hektar großen Waldfriedhofes gefunden, drohe ein entscheidender Teil des kunsthistorischen Gutes verloren zu gehen.
Der Südwestkirchhof sei als herausragendes Kulturdenkmal weit über die Region hinaus bekannt. „Nun haben offensichtlich auch gut organisierte Banden diesen Ort entdeckt“, so der Friedhofsverwalter. Seit knapp einem Jahr mehren sich die Kupferdiebstähle auf dem Südwestkirchhof: Die Fallrohre an der Friedhofskapelle sind verschwunden, sogar Türen und Dächer von Mausoleen – zuletzt betroffen war die Familiengrabstätte der Verleger-Familie Langenscheidt (PNN berichtete).
Etwa alle vier bis acht Wochen schlagen die Täter zu. „Die Diebeszüge krimineller Banden nehmen kein Ende“, sagt Ihlefeldt. An diesem Donnerstag gingen sie besonders dreist vor: Ihlefeldt hatte sich um 18 Uhr mit Jugendlichen zu einer abendlichen Führung über den Friedhof aufgemacht. Das Haupttor verschloss er hinter sich. Als die Gruppe um 19.30 Uhr zum Eingang zurückkehrte, war das Tor aufgebrochen, die Abdeckung über dem Relief gestohlen. Das habe ihm gezeigt, dass ein verstärkter Wachschutz nicht nur unbezahlbar sondern auch sinnlos sei, so Ihlefeldt.
Für eine Überwachung sei das Areal zu groß. Videokameras dürften wegen dem Schutz von Persönlichkeitsrechten nicht installiert werden. Deshalb will sich der Friedhofsverwalter an Hochschulen wie das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam wenden, um Ideen zu sammeln, wie man sich vor Kupferdieben schützen kann. Bis dahin sollen die bestohlenen Monumente und Grabdenkmäler nur noch Kunststoffabdeckungen erhalten.
Erst vor zwei Jahren war das Christusrelief mit Spendengeldern restauriert worden. Insgesamt wurden bislang rund 8000 Euro für die mehrfache Wiederherstellung ausgegeben. Das in italienischen Marmor gearbeitete Begrüßungsbild von Ludwig Manzel nimmt Bezug auf das Matthäus-Zitat „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“. Es erzählt von der biblischen Heilungsgeschichte.
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