Landtagswahl: AfD feiert auf der Werderaner Bismarckhöhe
Weil laut dem AfD-Landesgeschäftsführer alle Potsdamer Lokale Angst vor Angriffen haben, feiert die AfD ihre Wahlparty am Sonntag auf der Bismarckhöhe in Werder. Die Stadtmitgestalter organisieren eine Gegendemo.
Werder - Die Brandenburgische AfD will zur Landtagswahl am Sonntag auf der Werderaner Bismarckhöhe feiern. Das bestätigte AfD-Landesgeschäftsführer Lars Hünich am Donnerstag den PNN, der selbst als Direktkandidat im Wahlkreis 16 antritt.
Demnach habe es kein Potsdamer Gastronom auf sich genommen, der AfD Räume zu vermieten, da alle laut Hünich Angst vor Angriffen hätten. Wie viele Gastronomen er angefragt hat, wollte Hünich nicht sagen.
Damit Gäste der Feier nicht angegriffen werden, habe er eigentlich auch den Ort Bismarckhöhe nicht nennen wollen. Über die Wahlparty dort hatte zuerst die „Märkische Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Auf die Frage, warum er den exponierten Ort mit Ballsaal für bis zu 500 Gäste, in dem jährlich unter anderem der Baumblütenball stattfindet, ausgesucht hat, sagte Hünich: „Ich hätte gern auch einen Ort für hundert Leute genommen.“ Er habe sich das aber nicht aussuchen können.
Betreiber lassen PNN-Anfrage unbeantwortet
Der Betreiber der Bismarckhöhe, Rainer Wohlthat, ließ eine PNN-Anfrage am gestrigen Donnerstag unbeantwortet. Das Gebäude gehört der Stadt Werder. „Die AfD hat drei Mitglieder in der Werderaner Stadtverordnetenversammlung, ist im Landtag des Landes Brandenburg und im Bundestag vertreten“, so Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU). Man sollte sich damit auseinandersetzen, dass die AfD als rechtspopulistische Partei „für viele Menschen leider durchaus wählbar“ sei. „Verbote, mit denen sich die AfD als Märtyrer inszenieren kann, machen sie in meinen Augen nur noch stärker.“
Die Fraktion der Stadtmitgestalter hat unterdessen eine Demonstration gegen die Wahlfeier angemeldet, wie der Vorsitzende Elmar Schlenke den PNN bestätigt. Angemeldet sind bis zu 400 Demonstranten, auch das Aktionsbündnis Weltoffenes Werder beteiligt sich an der Aktion. Man warte noch auf den Rückruf der Polizei, wo genau die Demo stattfinden dürfe. Die Satzung der Stadtmitgestalter sehe ein Einsetzen für eine offene und tolerante Gesellschaft vor, deshalb müsse man gegen die AfD vorgehen. „Wir rechnen mit mehr Teilnehmern als bei der Aktion gegen den AfD-Bürgerdialog“, so Schlenke. Mitte August hatten 200 Werderaner gegen den Dialog mit Landesvorsitzenden Kalbitz demonstriert.
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