Film mit Star-Ensemble: Wes Anderson dreht wieder mit Studio Babelsberg
Und sie tun es wieder: US-Regisseur Wes Anderson wird bei seinem neuesten Film mit dem Studio Babelsberg zusammenarbeiten.
Potsdam - Schon bei der Berlinale machte die Nachricht die Runde, jetzt ist es auch offiziell: Studio Babelsberg ist beim nächsten Projekt von US-Regisseur Wes Anderson („Grand Budapest Hotel“) wieder mit dabei. Für den Film „The French Dispatch“ erhält das Traditionsfilmstudio 500.000 Euro Fördergeld vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Das teilte die gemeinsame Filmförderung beider Länder am Montag mit. Studio Babelsberg ist Koproduzent, bestätigte Studio-Sprecherin Bianca Makarewicz auf PNN-Nachfrage.
Die Dreharbeiten für den Film haben bereits im vergangenen Jahr begonnen, wie US-Branchenmedien vermeldet hatten. Gedreht wurde bis März in der westfranzösischen Stadt Angoulême. Anderson erzählt in seinem zehnten Langspielfilm demnach die Geschichte der Paris-Redaktion einer US-amerikanischen Zeitung nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Gespräch mit der Regionalzeitung Charente Libre erklärte der Regisseur unlängst, es gehe um eine Liebeserklärung an den Journalismus – das Porträt eines US-Journalisten, „der darum kämpft, zu schreiben, was er schreiben möchte“. Es sei zwar kein Film über Pressefreiheit. Aber mit einem Reporter als Hauptfigur klinge auch an, „was in der realen Welt los ist“.
Großes Staraufgebot
Die Liste der Schauspieler, die Anderson verpflichten konnte, liest sich beeindruckend – und sie will gar nicht enden: Mit dabei sind laut US-Branchenmedien viele aus anderen Anderson-Filmen bekannte Gesichter, zum Beispiel Bill Murray, Tilda Swinton, Saoirse Ronan, Adrien Brody, Willem Dafoe, Frances McDormand, Léa Seydoux, Owen Wilson, Bob Balaban oder Jason Schwartzman. Zum Ensemble gehören außerdem der französisch-amerikanische Newcomer-Star Timothée Chalamet („Ladybird“), die Oscar-Preisträger Kate Winslet („Der Vorleser“), Benicio del Toro („Traffic“) und Christoph Waltz („Inglourious Basterds“), Golden-Globe-Gewinnerin Elisabeth Moss („The Handmaid’s Tale“), der britische Schauspieler Rupert Friend („Hitman: Agent 47“) oder die belgische Schauspielerin Cécile de France („In 80 Tagen um die Welt“). Wer die Hauptrolle spielt, ist indes noch unklar. Regisseur Anderson hat sich mit Details zu seinem Film bislang bedeckt gehalten.
Ein kreativer Anteil aus der Region
Offen ist auch noch, wer aus Andersons Filmteam nach Babelsberg kommt. Studio-Sprecherin Bianca Makarewicz konnte auf PNN-Anfrage lediglich bestätigen, dass „ein kreativer Anteil“ für den Film „aus der Region kommt“.
Dabei handelt es sich nach PNN-Informationen unter anderem um Miniatursets: Wie der Modellbauer Simon Weisse den PNN während der Berlinale erzählt hatte, arbeitet er mit einem 15-köpfigen Teams für „The French Dispatch“. Weisse gehört bereits zur Anderson-Filmfamilie, er hatte unter anderem das „Grand Budapest Hotel“ im Miniaturformat und Minisets der düsteren Metropole in „Isle of Dogs“ gebaut.
Auch für Studio Babelsberg ist es nach „Grand Budapest Hotel“ und „Isle of Dogs“ bereits die dritte Zusammenarbeit mit dem Erfolgsregisseur. „Grand Budapest Hotel“ war 2015 mit vier Oscars bedacht worden – darunter auch der für die Babelsberger Kulissenbauer wichtige Preis für das beste Szenenbild. Der Film war zudem auch ein Erfolg an den Kinokassen, laut dem US-Portal Box Office Mojo spielte er weltweit knapp 175 Millionen Dollar ein. Mit „Isle of Dogs“ hatte Anderson im vergangenen Jahr den Silbernen Bären der Berlinale für die beste Regie gewonnen, der Film war zudem als bester Animationsfilm und für die Filmmusik bei den diesjährigen Oscars nominiert.
Wann „The French Dispatch“ in den Kinos startet, ist noch offen. Regisseur Anderson schloss gegenüber der Charente Libre nicht aus, dass das noch vor Jahresende passieren könnte.
Mehrere Filmstarts mit Babelsberger Input
Unterdessen können sich Kinofans in diesem Jahr auf mehrere Filme aus Babelsberg freuen: Bei den Filmfestspielen in Cannes feiert wie berichtet der seit langem erwartete Film „A Hidden Life“ von US-Regisseur Terrence Malick Premiere – die Dreharbeiten liegen schon fast drei Jahre zurück. Erzählt wird die Geschichte des selig gesprochenen Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter, gespielt von August Diehl.
Am 4. Juli kommt „Traumfabrik“ in die Kinos: In der ersten Eigenproduktion der Studios seit mehr als 20 Jahren wird eine Liebesgeschichte in den Defa-Studios im Jahr des Mauerbaus erzählt. Im November haben die „Drei Engel für Charlie“ ihren Auftritt: Bei der Neuauflage des Actionfilmklassikers hatte Elizabeth Banks Regie geführt, vor der Kamera stand unter anderem „Twilight“-Star Kristen Stewart.
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