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Der erste internationale Gast im neuen Residenzprogramm: Der tunesische Tänzer Hamdi Dridi, hier bei den Tanztagen 2020.
© Dajana Lothert

Potsdam im Bundesprogramm für kulturelle Teilhabe: Tanzen im Schlaatz

Artists in Residence gibt es an der fabrik Potdam schon lange. Jetzt sollen lokale und internationale Künstler auch im Stadtteil Am Schlaatz zeitgenössischen Tanz sichtbar machen. 

Potsdam - Mit künstlerischen Residenzen hat die fabrik Potsdam bereits jahrelange Erfahrung: Künstler*innen aus aller Welt kommen für ein paar Wochen nach Potsdam, um hier an ihren Projekten zu arbeiten und diese dann vor Potsdamer Publikum auszutesten. Bisher geschah das in der Schiffbauergasse, am Standort der fabrik. Ab März wird dieses Format nun in neuer Form ausprobiert: als Aufenthalte im Wohnviertel Am Schlaatz. 

Vom Bund gefördert

„Dance in Residence Brandenburg“ (DiR) heißt das überregionale, vom Bund über das Programm „Neustart.Kultur“ mit 230.000 Euro geförderte Projekt. Beteiligt sind neben der fabrik, der TanzWerkstatt Cottbus und dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst auch die Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam und das Bürgerhaus am Schlaatz. 

DiR wurde als eines von 51 Vorhaben bundesweit ausgewählt: Um das Programm „Tanzpakt Reconnect“ beworben hatten sich 159 Interessierte. Erklärtes Ziel ist „die Unterstützung des Tanzes unter Corona-Bedingungen“: Strukturen sollen trotz Pandemie gestärkt und gesichert werden. 

Nachhaltige Impulse für Tanz in Brandenburg

Dem Ziel haben sich auch die Brandenburger Initiator*innen verschrieben: Man wolle „nachhaltige Impulse für die Sicherung, Qualifizierung, Resilienz und Weiterentwicklung von vernetzten Strukturen für den zeitgenössischen Tanz in Brandenburg“ setzen, teilten fabrik und Kulturministerium synchron mit.

Es gehe darum, neue Kultur-Partnerschaften zu schließen und die Kunstform Tanz in der Region, in den Kommunen, und Wohngebieten sichtbarer zu machen, so die Macher*innen weiter. Für Bewohner*innen sollen „neue Räume für die aktive Teilhabe an Formen zeitgenössischer Kunst“ geöffnet werden. 

Der erste Gast im Residenzprogramm: Hamdi Dridi

Konkret soll das so aussehen: Zu vergeben sind in Potsdam und Cottbus jeweils Residenzen an vier lokale Künstler*innen für eine Woche und an drei internationale Künstler*innen für vier Wochen. Den Auftakt in Potsdam macht im März und April der tunesische Tänzer Hamdi Dridi

Die Auswahl liegt bei einer vierköpfigen Jury, darunter Tim Spotowitz, Leiter des Bürgerhauses am Schlaatz. Pro Potsdam stellt den Wohnraum für die Residenzen. Durch Präsentationen von Arbeitsergebnissen, Workshops und offene Studios soll ein Publikum erreicht werden, das von „Formaten gängiger Kulturpraxis“ sonst meist ausgeschlossen ist. 

Unterstützung "dringender denn je"

Mit Blick auf die geringen Ressourcen in Brandenburg werde gerade in der Krise deutlich, dass eine Zukunftssicherung der Tanzszene „dringender denn je geboten ist“, sagt fabrik-Leiter Sven Till. „Kooperative und solidarische Modelle können hier ein Schlüssel sein.“ In Zeiten der Pandemie sei gerade Tanz die Kunstform, „die uns ein positives Spannungsverhältnis körperlicher Nähe und Distanz unmittelbar künstlerisch vermitteln und erfahrbar machen kann.“

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