Spielzeit 2016/17 am Hans Otto Theater in Potsdam: Mehrere Stücke über Flucht und Vertreibung
Das geplante Stück "Illegale Helfer" am Hans Otto Theater machte bereits Schlagzeilen, weil es ein Potsdamer AfD-Politiker verbieten lassen wollte. Es wird nicht das einzige Stück in der nächsten Spielzeit sein, das sich mit dem Thema Flucht beschäftigt.
Potsdam - Das Potsdamer Hans Otto Theater greift in der Spielzeit 2016/2017 gleich mit mehreren Inszenierungen die Themen Flucht, Vertreibung und Radikalisierung der Gesellschaft auf. In der deutschen Erstaufführung "Illegale Helfer" von Maxie Obexer (ab 9. Juni) erzählen Menschen, wie sie aus verschiedenen Gründen illegalen Einwanderern und Flüchtlingen helfen oder geholfen haben.
HOT-Intendant Wellemeyer über AfD-Kritik: "Wir werden das aushalten müssen"
Die AfD-Fraktion im Potsdamer Rathaus hatte dem Theater jüngst vorgeworfen, damit Gesetzesbrecher zu verherrlichen. "Wir werden das aushalten müssen, dass diese Dinge stattfinden, auch wenn ich sie schon für ziemlich krass halte", sagte Intendant Tobias Wellemeyer. Rechtsbruch sei aber gar nicht das Thema. "Das Thema von Maxie Obexer ist, uns hineinzuführen in den Raum des Gewissens." Wellemeyer betonte, sein Theater unterstütze aktiv die Willkommenskultur und Integration. Gegenüber den PNN nahm der Potsdamer AfD-Politiker Dennis Hohlock seine Kritik zurück.
Am Theaterabend mit dem Titel "Gehen und Bleiben" über Flucht und Heimat (17. März 2017) werden Flüchtlinge in einer professionellen Aufführung spielen.
"Geachtet" feiert im September Premiere
Das mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Stück "Geachtet" von Ayad Akhtar feiert am 23. September Premiere. Es dreht sich um einen Streit über religiöse Traditionen, der bei einer Dinnerparty völlig eskaliert. Das Selbstbild eines erfolgreichen US-Anwaltes, der seine muslimischen Wurzeln immer verleugnet hat, gerät ins Wanken. (dpa)
Christof Bock
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