Neuer Kirchenmusikdirektor: Im breiten Strom der Kirchenmusik: Björn O. Wiede
In den 24 Jahren seines Potsdamer Wirkens hat Kantor Björn O. Wiede mit großer Zielstrebigkeit die Musik an St. Nikolai zum Erfolg geführt.
Die St. Nikolaikirche mit ihrer imposanten Kuppel kann auf eine Reihe von Organisten und Kantoren zurückblicken, die vor allem im 20. Jahrhundert prägend für das kirchenmusikalische Leben der Stadt an der Havel waren: Wilhelm Kempff sen., Fritz Werner, Hanna-Maria Schuster und Wolfram Iwer. Seit 1994 verantwortet Björn O. Wiede die Musica sacra an St. Nikolai, wohl wissend, welch eine großartige Tradition er weiterführt.
In den 24 Jahren seines Potsdamer Wirkens hat sich der Kantor mit großer Zielstrebigkeit, obwohl ihm der Kirchenkreis zunächst finanziell-strukturelle Hürden in den Weg legte, dennoch stets dafür eingesetzt, dass das Musikerlebnis St. Nikolai zum Erfolg geführt werden kann. Dabei konnte er auf den neu gegründeten Verein „Musik an St. Nikolai“ stets bauen. Somit hat er in einem breiten Strom von facettenreichen kirchenmusikalischen Angeboten ungezählten Menschen Trost und Freude gebracht. Am heutigen Samstag wird in einem Gottesdienst zum Epiphaniasfest Björn O. Wiede von der Leitung der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mit dem Titel Kirchenmusikdirektor geehrt. In Potsdam wurden in den vergangenen Jahrzehnten nur zwei Kantoren zu Kirchenmusikdirektoren ernannt: Friedrich Meinel von der Erlöserkirche und Matthias Jacob von der Friedenskirche.
Als Mitglied des Kreuzchores Dresden bekam Björn O. Wiede schon frühzeitig einen intensiven Einblick in die Musica sacra, in erster Linie im vokalen Bereich. In dem weltberühmten Knabenchor wurden ihm erste geistige und geistliche Zusammenhänge und Hintergründe des musikalischen Kunstwerks aufgehellt, ohne deren Kenntnis ein richtiges Verstehen und vollmächtiges Interpretieren kaum möglich ist. Die Kruzianer-Zeit kommt Björn O. Wiede als Nikolaikantor sehr zugute, aber auch das Kirchenmusikstudium in Dresden, Hamburg und München.
Nach der Pensionierung von Wolfram Iwer ging Wiede an die St. Nikolaikirche Potsdam. Obwohl ein Chor vorhanden war, der auch Anspruchsvolles zu singen verstand, baute der neue Kantor ein Ensemble auf, mit dem er die großen Oratorien der Barockzeit, der Klassik und der Romantik aufführen kann. Längst hat der St. Nikolaichor ein gewichtiges Wort in der Riege der großen Potsdamer Chöre mitzureden. Mit ihm studiert der Kantor auch seine eigenen Werke ein, beispielsweise das Potsdam Requiem, das er zum Gedenken an die Zerstörung der historischen Stadtmitte komponierte.
Mit den von ihm gegründeten Ensembles Potsdamer Hofkapelle und Exxential Bach konnte er weitere Facetten musikalischer Erfindungen in das Gotteshaus holen. Dass Wiedes Wirken nicht nur auf St. Nikolai beschränkt sein wird, zeigte sich schon bald. Vor allem zur Osterzeit strahlt das von ihm sowie vom Verein „Musik an St. Nikolai“ initiierte Projekt mit Konzerten in die Stadt hinaus, vor allem in die historische Mitte.
Bei seinem Amtsantritt fand Wiede ein kleines Schuke-Positiv vor. Von Anfang an war ihm aber klar, dass seine Klangmöglichkeiten dem weiten Raum von St. Nikolai nicht gerecht werden würden. 2005 konnte dann im Altarraum eine klangvollere Orgel, die zuvor in Essen beheimatet war, aufgestellt werden. Doch arbeitete er, unterstützt von vielen Gemeindegliedern, vom Verein und Förderern daran, dass die Kirche endlich eine ihr gemäße „Königin der Instrumente“ bekommt. Im Herbst 2017 war es so weit: Die imposante Orgel der Firma Kreienbrink mit ihrer klanglichen Ausdrucksvielfalt ertönte. Für Björn O. Wiede und für viele Kirchenmusik-Begeisterte hat sich ein Traum erfüllt. Klaus Büstrin
Am heutigen Samstag um 18 Uhr findet in St. Nikolai ein Gottesdienst mit viel Musik zum Epiphaniasfest statt
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