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Nosferatu  Sinfonie des Grauens open air vor der Orangerie.
© Murnau-Stiftung

Kultur: Ein Vampir im Park von Sanssouci

UFA Filmnächte vor der Orangerie

Große Filme der deutschen Kinogeschichte flimmern vom 1. bis 3. September vor der nächtlichen Kulisse der Orangerie im Park Sanssouci über die Leinwand. Die UFA zeigt dort open air zwei der wichtigsten Filme der Weimarer Republik: „Der letzte Mann“ und „Nosferatu“. Das Deutsche Filmorchester Babelsberg wird diese beiden Stummfilme mit Originalpartituren live begleiten. Außerdem gelangt mit „Das Flötenkonzert von Sanssouci“ einer der ersten Tonfilme zur Aufführung.

In der „Der letzte Mann“, uraufgeführt am 23. Dezember 1924, brilliert in der Regie Friedrich Wilhelm Murnaus der Schauspieler Emil Jannings in der zeitlosen Darstellung eines Mannes, der durch den Verlust seiner Portiersuniform zum Toilettenmann degradiert wird und dabei auch seine Würde verliert. Zum wundersamen Ende erbt er aber von einem Hotelgast ein Vermögen. Bedeutung für die Filmgeschichte erlangte der Film durch eine neue Technik, die bewegliche, „entfesselte“ Kamera, mit der Carl Freund, einer der berühmtesten Kameraleute der UFA, erstmals arbeitete.

Als einer der ersten Horrorfilme gilt „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“, uraufgeführt 1922. Der Film beruht auf einer nicht autorisierten Adaption von Bram Stokers Roman „Dracula“ und erzählt die Geschichte des Grafen Orlok, eines Vampirs aus den Karpaten. „Nosferatu“ übte mit seiner visuellen Gestaltung einen großen Einfluss auf das Genre aus. Zugleich gilt das Werk mit seiner dämonischen Hauptfigur und seiner traumartigen, gequälte Seelenzustände spiegelnden Inszenierung als wichtiges Werk des Kinos der Weimarer Republik.

Mit dem „Flötenkonzert von Sanssouci“können die Zuschauer zudem den ersten Tonfilm um Preußenkönig Friedrich den Großen erleben. Aufgrund seiner antirepublikanischen Untertöne kam es anlässlich der Uraufführung 1930 zu Straßenschlachten mit linken Gruppierungen. In der Hauptrolle agierte der unvermeidliche Otto Gebühr: Die Rolle des Preußenkönigs bestimmte seine gesamte Laufbahn als Filmschauspieler. Erzählt wird das Abenteuer eines preußischen Offiziers und Spions am Dresdner Hof, das schließlich mit dem Beginn des Siebenjährigen Krieges durch Friedrich II. endet.

Durch die UFA Filmnächte sollen bedeutende Filme des deutschen Expressionismus einem großen Publikum zugänglich gemacht werden. „Wir wollen damit die Avantgarde der Filmkunst ehren, die damals für die historische UFA tätig war. Denn Deutschland war in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts weltweit Innovationsführer für den Film und setzte kreative Maßstäbe, die bis heute ihre Gültigkeit haben“, so UFA–Chef Wolf Bauer.

Die UFA Filmnächte, zu denen es kurze Einführungen in die filmhistorischen Hintergründe gibt, finden im Rahmen des Themenjahrs „2011 Potsdam Stadt des Films“ statt und werden von der Landeshauptstadt Potsdam, vom Filmmuseum Potsdam und der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung unterstützt. kip

Der Ticketvorverkauf beginnt im Juni, das Ticket kostet 20 Euro

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