Im Modus feiert Debut: Durchgeknallter Electro-Pop aus Potsdam
Stirnbänder und bunt blinkende Lichter, trashige Klamotten und jede Menge Spaß: Im Modus spielen am Freitag im Casino FHP.
Potsdam - Wer zu einem Live-Auftritt von Im Modus geht, sollte weder unbequeme Klamotten noch ein gesteigertes Bedürfnis nach intellektuellem Diskurs-Pop mitbringen: Die Bühne blinkt und leuchtet in allen Regenbogenfarben, vier Typen in Einhornkostümen und neonfarbenen Stirnbändern hämmern Electro-Beats aus ihren Keyboards und Laptops, ein Pikachu räkelt sich im Scheinwerferlicht und der ganze Saal skandiert euphorisch: „Wo geht’s denn hier nach Hogwarts?“
Party von der ersten Sekunde an
Wo Im Modus sind, da ist Party, und zwar ab der ersten Sekunde, dafür steht die schräge Electro-Pop-Band seit Beginn ihrer Gründung im Jahr 2015. Nach einer EP von 2017 haben die vier Potsdamer nun ihr erstes Album „Endlich Montag“ veröffentlicht, was mit einer Record Release-Party am Freitag, 7. Dezember 2018, im Casino Potsdam gefeiert wird.
Dem Casino ist die Band in besonderer Weise verbunden, denn hier war die Combo einst bei einem Kneipenabend entstanden: „Robert und Fabian wollten ein Electro-Projekt machen und meinten, es wäre cool, wenn jemand live dazu Schlagzeug spielen würde“, sagt Schlagzeuger und Sänger Benjamin Barner. Danach ging es sehr schnell: „Im Februar 2015 kam Robert zu mir und meinte, er hätte unseren ersten Auftritt im April klargemacht – zu dem Zeitpunkt gab es die Band eigentlich noch gar nicht, wir hatten noch nicht mal geprobt“, sagt Barner. „Ich hab’ gesagt: Ok, machen wir.“
Wie ein überdrehtes Nintendo-Spiel
Der erste Auftritt war – natürlich – im Casino, die Stirnbänder und die bunt blinkenden Lichter waren von Anfang an dabei, ebenso wie die ohrwurmigen Synthie-Melodien, die die Zuhörer wie eine akustische Konfetti-Kanone in Tanz-Stimmung versetzt. Die Reaktionen auf die ersten Konzerte waren überaus positiv: „Wir waren sehr erstaunt, weil wir ja selber nicht genau wussten, was wir da eigentlich machen“, sagt Barner. Auch die an Bands wie Deichkind erinnernde Bühnenshow mit Kostümen und trashigen Klamotten sei eher intuitiv entstanden: „Das hat sich einfach so entwickelt, wir hatten da keinen größeren Plan. Wir machen einfach, was uns Spaß macht und irgendwie gut zusammenpasst“, so Barner. In der Tat ist schwer zu beschreiben, was den Reiz der Band ausmacht: Im Modus sind wie ein überdrehtes Nintendo-Spiel, bei dem man immer gewinnt, egal was man tut.
Flapsig und knallig
Wie die Optik und die Musik, so die Texte: „Geiler Boy-Alarm“, „Die Jacke ist erst fertig, wenn sie Schrift hat“, „Kein Problem, denn Roy kann zaubern“ – Im Modus verstehen sich hervorragend auf ebenso flapsige wie knallige Parolen mit hohem Mitsing-Faktor. Auch launige Kommentare zum Gebettel nach Facebook-Likes („Bitte Bitte“) oder den Zeitvertreib mit Smartphones („Zombieapokalypse“) finden sich auf dem Album.
Gepflegtes Ausflippen
Dabei waren viele Songs der Band anfangs rein instrumental: Einer der ersten Texte entstand für den Song „Hogwarts“ und bestand nur aus zwei Sätzen – die Single von 2017 ist heute regelmäßiger Höhepunkt von Im Modus-Konzerten. Im Modus machen Spaß, vor allem live sorgt die Band mit „raffinierten Arrangements und billigen Effekten“ für einen „lebensfrohen und schweißnassen Mob“, wie es auf der Band-Webseite heißt. Das dürfte auch heute Abend im Casino der Fall sein: Unter dem Motto „It’s Friday Night, Let’s Dance!“ lädt die Band zum gepflegten Ausflippen ein, ein Schwarzlicht-Schminkstand sorgt für geeignetes Outfit, außerdem werden „noch zwei Schlauchboote“ gesucht, wie in der Ankündigung steht. Dürfte eine schweißtreibende Angelegenheit werden, aber keine Sorge: Die ersten 200 Gäste werden gratis mit Frottee-Stirnbändern ausgestattet.
— Im Modus:
Endlich Montag.
Für 10 Euro online
erhältlich auf www.wirsindimmodus.de