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Dascha Dauenhauer studiert im Master Filmkomposition an der Filmuniversität Potsdam.
© promo

Filmunistudentin zweifach mit Deutschem Filmmusikpreis ausgezeichnet: Die beste Nachwuchskomponistin Deutschlands

Die Potsdamer Filmunistudentin Dascha Dauenhauer ist gleich zwei Mal mit dem Deutschen Filmmusikpreis ausgezeichnet worden: In den Kategorien "Nachwuchspreis" und "Beste Musik im Kurzfilm". Nominiert war sie sogar drei Mal.

So richtig fassen kann sie es immer noch nicht: Dascha Dauenhauer ist gleich zweifach mit dem Deutschen Filmmusikpreis ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung am gestrigen Freitag in Halle erhielt die 29-jährige Masterstudentin der Filmuniversität Potsdam sowohl die Auszeichnung in der Kategorie "Nachwuchspreis" als auch für die "Beste Musik im Kurzfilm" für den Stop-Motion-Film „Love Me, Fear Me“ von Veronica Solomon. Nominiert war sie außerdem in der Kategorie "Bester Song im Film" für das Lied "Yella Hayat" aus "Jibril" von Henrika Kull. 

Schon die dreifache Nominierung war für die Berlinerin eine "große Ehre", wie sie den PNN sagte. Mit einer zweifachen Auszeichnung hingegen, habe sie überhaupt nicht gerechnet, auch wenn sie zumindest auf eine gehofft hatte: "Ich habe mir den Nachwuchspreis sehr gewünscht", gibt sie am heutigen Samstag im Telefongespräch zu. "Einfach als Anerkennung für meinen bisherigen Werdegang." 

Dauenhauer kommt eigentlich von der Klassik

Dauenhauer nimmt Kompositionsunterricht seit sie fünf Jahre alt ist und spielt Klavier. Sie hat mehrere klassische Stücke geschrieben, ihr Orchesterstück „Sinfonietta“ wurde 2004 in der Berliner Philharmonie uraufgeführt. An der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ studierte sie Klavier, danach Musiktheorie an der Universität der Künste. Im Jahr 2015 begann sie dann ihren Master in Babelsberg, den sie nun pünktlich nach drei Jahren Regelstudienzeit abschließt.

Als sie jedoch am Freitag zuerst den Preis für den Kurzfilm-Soundtrack erhielt, hatte sie die Hoffnung zunächst aufgegeben. "Ich dachte, das war es jetzt", sagt sie und ergänzt: "Und dann hatte ich sehr viele Tränen in den Augen." 

Der Preis sei mehr wert als Geld

Eine Rede hatte sie nicht vorbereitet - und musste dann gleich zwei halten. "Ich war so aufgeregt und ich hatte mir nur Namen aufgeschrieben, damit ich niemanden vergesse", erzählt die Komponistin. Überhaupt finde sie es noch immer unfassbar, gleich zweifach ausgezeichnet worden zu sein. Der Deutsche Filmmusikpreis ist zwar kein Geldpreis, sei aber in der Filmszene sehr anerkannt, eine Auszeichnung werde wahrgenommen. "Das ist auf jeden Fall ein krasser Karriereschub, der ist mehr wert als Geld", sagt Dauenhauer und lacht. 

Bei aller Freude sei sie auch ein bisschen enttäuscht, dass ihr Song "Yella Hayat" aus "Jibril" leer ausgegangen ist - weniger um ihretwillen, aber wegen des Films. "Jibril" - ein zauberhafter Blick auf die Liebe und unsere Vorstellungen davon - lief auf der diesjährigen Berlinale in der Sektion Panorama, hat aber leider noch immer keinen Verleih. "Aber der Film ist so toll und läuft auf vielen Festivals, er wird seinen Weg auch so machen", sagt Dauenhauer. 

Keine Zeit zum Feiern

Eine Auszeit zum Feiern gönnt sich die junge Komponistin an diesem Wochenende nicht. "Ich habe ja gestern gefeiert, heute wird wieder gearbeitet", sagt sie. Von ihren Kompositionen kann sie seit diesem Jahr leben, bereits nächstes Jahr wird eine davon im Kino zu hören sein. Dauenhauer schrieb den Soundtrack zu der Neuverfilmung von Alfred Döblins Roman „Alexanderplatz“ (Regie Burhan Qurbani), die 2019 in die Kinos kommen soll. Die Musik werde eine Mischung aus Orchestralem und Elektro, wie Dauenhauer den PNN verriet. 

Sarah Kugler

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