Potsdamer Literaturpreis Kleiner Hei: Auszeichnung für Maria Cecilia Barbetta
Das Beste 2018: Der diesjährige Kleine Hei des Potsdamer Buchladens Wist geht an die argentinische Autorin Maria Cecilia Barbetta und ihren magischen Roman "Nachtleuchten".
Dieser Preis ist ein radikal-subjektiver. Er wird seit 2003 jährlich vom Literaturladen Wist in Potsdam verliehen. Einzige Juroren sind Carsten Wist und sein Mitarbeiter Felix Palent.
Das für sie interessanteste Buch dieses Jahres ist der im Fischer Verlag erschienene Roman "Nachtleuchten". Er spielt in Argentinien in den 70-er Jahren und erzählt von der gespenstischen Atmosphäre am Vorabend eines politischen Umsturzes. In dem Roman geht es um das Leben der einfachen Leute während der Diktatur und darum, wie Integration gelingen kann. "Ein Roman von großer Sprachkunst, in den ein magischer Realismus einfließt und der aus allen Erzählnähten platzt", sagt Carsten Wist. Ihn erinnere dieser zweite Roman der 1972 in Buenos Aires geborenen Schriftstellerin an die Sprache Herta Müllers und Terézia Moras.
Maria Cecilia Barbetta kam 1996 nach Berlin. Schon ihren ersten Roman "Änderungsschneiderei Los Milagros" schrieb sie auf Deutsch. Er wurde mit wichtigen Preisen ausgezeichnet.
Erste Lesung der Argentinierin in Potsdam
"Nachtleuchten" erhält nicht nur den Kleinen Hei, der am 3. Dezember bei einer Lesung im Buchladen Wist festlich verliehen wird. Er steht auch auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Der Kleine Hei ist mit 500 Euro dotiert. Jeder Preisträger erhält eine eigens für ihn gestaltete Trophäe. Die Potsdamer Künstlerin Steffi Ribbe fertigt für jeden Autoren den jeweiligen "Kleinen Hei" des Jahres. Der Name des Preises ist entstanden, als Carsten Wists gerade geborener Sohn Heinrich von seinen größeren Brüdern immer "der kleine Hei" genannt wurde. "Diese persönliche Verbindung im Zusammenspiel mit der Assoziation zum Haifisch, der noch wachsen muss, um dann hoffentlich im großen Haibecken bestehen zu können, umfasst die Intention des Preises", so Carsten Wist.