"Blaue Frau" ist bester Roman des Jahres: Antje Rávik Strubel gewinnt Deutschen Buchpreis
Die Potsdamer Schriftstellerin Antje Rávik Strubel ist am Montagabend in Frankfurt am Main mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden.
Frankfurt am Main - Für ihren Roman "Blaue Frau" ist die Potsdamer Schriftstellerin Antje Rávik Strubel am Montagabend in Frankfurt am Main mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Der Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ausgelobt und vor der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse verliehen. Mit ihm wird seit 2005 der beste deutschsprachigen Roman des Jahres geehrt.
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Auf mehr als 420 Seiten entfaltet die 47-jährige Autorin nicht nur die MeToo-Geschichte einer Frau, die nach einem Weg sucht, wie sie nach einer Vergewaltigung weiterleben kann. „Blaue Frau“ handelt darüber hinaus von Machtstrukturen in Beziehungen, Institutionen und Staaten. Es geht um das Macht- und Mentalitätsgefälle zwischen Ost und West, um den Zusammenhang von Geld und Autorität, um Ausbeutung von Menschen im angeblich vereinten Europa des Jahres 2004.
Jury lobt "existenzielle Wucht und poetische Präzision"
Strubel behandle das Thema „mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision“, urteilte die Jury des Deutschen Buchpreises am Montag. „Die Geschichte einer weiblichen Selbstermächtigung weitet sich zu einer Reflexion über rivalisierende Erinnerungskulturen in Ost- und Westeuropa und Machtgefälle zwischen den Geschlechtern.“
Glückwünsche gab es auch aus dem Potsdamer Rathaus. Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) gratulierte der Schriftstellerin im Namen der Landeshauptstadt: „Antje Rávik Strubel bereichert mit ihren Büchern und Texten seit Jahren die Literaturlandschaft und hat auch in Brandenburg bemerkenswerte Spuren ihres Schaffens hinterlassen", wird er in einer Mittelung der Stadt zitiert. Potsdams Kulturbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) gratulierte per Kurznachrichtendienst Twitter: "Als 1. Potsdamer Autor:in erhielt sie den wichtigsten deutschen Buchpreis und ich finde zu Recht. Meine Empfehlung: lesen."
Drei Männer und drei Frauen standen im Finale: Norbert Gstrein, Christian Kracht und Thomas Kunst; Mithu Sanyal, Monika Helfer und Antje Rávik Strubel. Ihre Bücher zeigten „den stilistischen, formalen und thematischen Reichtum der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur”, hatte Jurysprecher Knut Cordsen nach der Veröffentlichung der Shortlist gesagt. Jedes Buch sei „auf je eigene Weise ausgezeichnet”. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält 25 000 Euro, die übrigen fünf Autorinnen und Autoren der Shortlist jeweils 2500 Euro.
2014 hatte mit der unter anderem in Wilhelmshorst lebende und arbeitende Schriftsteller Lutz Seiler für seinen Roman "Kruso" den Buchpreis bekommen. (mit dpa)
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