Städteranking: Potsdam hat die höchste Lebensqualität
Potsdam schneidet im Osten am besten ab. Auch das Mietniveau liegt unter Bundesschnitt.
Potsdam - Unter den ostdeutschen Großstädten hat Potsdam in einem neuen Städteranking am besten abgeschnitten. Die Brandenburger Landeshauptstadt belegt darin beim Thema Lebensqualität bundesweit den ersten Platz vor Regensburg und Ingolstadt.
Das geht aus einem Vergleich des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit der „Wirtschaftswoche“ und dem Internetportal Immobilienscout24 vom Donnerstag hervor, für den 71 Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern analysiert wurden.
Experten lobten den Wohnungsneubau
Potsdam landet insgesamt im Bereich „Niveau“ auf Platz 17 und klettert damit im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze hoch. Beim Thema „Dynamik von Veränderungen“ kam die Stadt auf Rang 19. Vor allem lobten die Experten den Wohnungsneubau, hier liege die Stadt im Bundesvergleich ganz vorn.
Als Schwächen listete die Studie die Produktivität und die Zahl der Gründungen, hier kam Potsdam nur auf die Plätze 56 und 59. Bei der Beschäftigungsrate von Frauen und Älteren lag die Landeshauptstadt im deutschlandweiten Vergleich sogar nur an vorletzter Stelle.
Cottbus belegte als zweite Brandenburger Stadt im Ranking Platz 56 von 71 und steigt damit um einen Platz auf. Gleichwohl sieht die Studie dort vor allem die Beschäftigungsentwicklung und das hohe Durchschnittsalter der Bevölkerung kritisch. Das benachbarte Berlin erreicht Platz 36, bemängelt wurde hier vor allem die hohe Kriminalität. Untersucht wurden auch Faktoren wie die Entwicklung der Wirtschaft, der lokale Immobilienmarkt oder die medizinische Versorgung vor Ort.
Dresden landet auf Platz 28
Zweitbeste ostdeutsche Stadt im Ranking ist Jena – die Thüringer Unistadt kommt auf Platz 22 und büßt fünf Plätze ein. Die sächsische Landeshauptstadt Dresden landet auf Platz 28, das ist ein Rang besser als im Vorjahr. Leipzig folgt auf Platz 39, Erfurt auf Rang 41 und Rostock auf Rang 44 – bei diesen Städten gab es keine Veränderung.
Magdeburg rutscht um einen Rang nach unten auf Platz 52, Chemnitz kommt unverändert auf Rang 55 und Halle (Saale) verbessert sich auf Platz 58 – zwei höher als im Vorjahr. Insgesamt steht die Stadt München an der Spitze, Gelsenkirchen ist Schlusslicht.
Mietniveau in Potsdam unter Bundesschnitt
Zugleich liegt das Mietniveau in Potsdam, trotz der Steigerungen der vergangenen Jahre, noch unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Zu diesem Ergebnis kommte eine am Donnerstag veröffentlichter Mietspiegelindex des Forschungs- und Beratungsunternehmens für Wohnen, Immobilien und Umwelt (F+B). So zahle man in Potsdam im Schnitt 6,51 Euro pro Quadratmeter – der Mittelwert in Deutschland liege 53 Cent darüber.
F+B vergleicht jährlich die amtlichen Mietpreisübersichten, die Daten spiegeln das Niveau und die Entwicklung der Wohnkosten wieder, die Deutschlands Mieter im Durchschnitt zahlen müssen.
Mieten stiegen insgesamt nicht mehr so stark
Das Unternehmen untersucht dabei die Nettokaltmieten von typischen Normalwohnungen mit einer Fläche von 65 Quadratmetern, mittlerer Ausstattung und Lage in Gemeinden und Städten mit mindestens 20 000 Einwohnern, die einen Mietspiegel erstellen. 2019 waren das 351 Städte. Demnach seien die Mieten in Deutschland insgesamt nicht mehr so stark wie in den Vorjahren gestiegen, hieß es. 2019 kletterten die in den Mietspiegeln dokumentierten Vergleichsmieten um 1,8 Prozent, das sind 0,4 Prozentpunkte weniger als 2018.
Stuttgart rückt demnach erstmals zur teuersten Stadt für Mieter auf, München landet auf dem zweiten Platz. Mieter mussten dort im Schnitt 10,41 Euro beziehungsweise 9,74 Euro pro Quadratmeter zahlen. In Ostdeutschland lagen noch Jena, Rostock und Erfurt mit einer Durchschnittsmiete von 7,04 bis 6,64 Euro pro Quadratmeter vor Potsdam. (mit AFP)
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