Potsdam: Politischer Rückhalt für Angergrund
Babelsberg - Ein Sarg aus Sperrholz, darin einige Blumen: So machten die Kleingärtner der Sparte Angergrund die Angst um ihre Parzellen am gestrigen Freitag gegenüber dem rbb anschaulich. Der Fernsehsender war für die Sendung „Nachgefragt“ bei der bedrohten Sparte zu Gast.
Babelsberg - Ein Sarg aus Sperrholz, darin einige Blumen: So machten die Kleingärtner der Sparte Angergrund die Angst um ihre Parzellen am gestrigen Freitag gegenüber dem rbb anschaulich. Der Fernsehsender war für die Sendung „Nachgefragt“ bei der bedrohten Sparte zu Gast. Mit Pappschildern und Bannern waren rund 50 Gärtner, Anwohner und auch einige Stadtverordnete am Nachmittag zu den Kleingärten in der Dieselstraße gekommen.
Wie berichtet hatte der Eigentümer der Fläche, die Berliner Immobilienfirma Tamax, den Gärtnern ein Ultimatum zum Räumen der rund 30 Parzellen bis Mitte März gesetzt. Diese sind dem nicht nachgekommen – nun hat der Investor seine Drohung wahrgemacht und will die Räumung vor Gericht erwirken. In den vergangenen Tagen haben bereits viele der Gärtner Post mit der Klage vom Amtsgericht erhalten, das bestätigte der Vorsitzende des Kleingartenvereins, Andreas Fischer. Die Tamax möchte auf der Fläche bis zu 500 Wohnungen bauen, einen Bebauungsplan gibt es aber nicht.
Wenn es nach den Stadtverordneten geht, die beim Termin waren, wird sich das auch nicht ändern. „Ich habe geschworen, dass der Investor hier keinen Fuß auf den Boden kriegt“, sagte SPD-Fraktionschef Pete Heuer den PNN. Ein Fortbestehen der Gärten sieht er eher schwierig, versicherte aber: „Der Investor hat keine Chance, hier zu bauen.“ Linke-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Scharfenberg betonte: „Wir stehen zu den Kleingärten.“ Die Stadt werde auch rechtlichen Beistand leisten. Kompliziert ist die Sicherung der Anlage auch, weil die Tamax 2017 ein Urteil erwirkt hat, demzufolge der Kreisverband Potsdam der Garten- und Siedlerfreunde (VGS) nicht rechtmäßiger Zwischenpächter der Fläche ist. sca
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