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Hasso Plattner.
© Manfred Thomas

Kunsthalle: Plattner nennt Zeitplan für die Potsdam-Kunsthalle

Mäzen erklärt im PNN-Interview warum sich Potsdams Bürger über den Standort einigen müssen, welche Probleme es noch gibt ob sie lösbar sind, warum er keinen großen Architekturwettbewerb will und von welchen DDR-Malern er schon Werke angekauft hat.

Potsdam - Der Potsdamer Mäzen Hasso Plattner hat erstmals einen Zeitrahmen für den Bau der Kunsthalle genannt, die er der Stadt Potsdam nebst Sammlungen stiften will. „In fünf Jahren“, so Plattner in einem PNN-Interview, „könnten wir in der Kunsthalle stehen“. Er rechne damit, dass die Halle an den Standort des heutigen Mercure-Hotel in den Lustgarten kommt. Allerdings nur, so Plattner, „wenn sich die letzten Probleme noch lösen lassen und sich die Potsdamer über den Standort einig geworden sind“.

Ausdrücklich würdigte Plattner das Engagement der Potsdamer Bürger, die am Montag auf dem Alten Markt für den bau der Halle im Lustgarten demonstriert hatten: „So etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Wie berichtet hatten etwa 1000 Potsdamer – darunter Prominente wie TV-Moderator Günther Jauch, Modeschöpfer Wolfgang Joop und Schauspielerin Nadja Uhl – an der Demonstration teilgenommen. Zu dieser hatte ein breites Bündnis von Bürgern, Organisationen und Parteien unter Führung der Initiative „Mitteschön“ aufgerufen. Zuvor hatte Plattner wegen Kritik am Standort Lustgarten und dem geplanten Abriss des DDR-Hotels „Mercure“ angekündigt, die Halle am Stadtrand auf seinem Campus am Jungfernsee zu bauen.

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Ausdrücklich schloss Plattner im PNN-Interview aus, dass er einen internationalen Architektenwettbewerb durchführen wird. Er fühle sich vom Potsdamer Baudezernenten Matthias Klipp (Grüne) missverstanden. Der habe einen Wettbewerb angekündigt, ohne mit ihm je darüber gesprochen zu haben. „So ein Wettbewerb, der würde mich wieder etliche Millionen Euro kosten und am Ende haben wir dann einen Sieger-Architekten mit allen Rechten, dessen Entwurf ich als Privatmann realisieren muss – egal, ob der mir irgendwie zusagt und was der kostet. Das kann es nicht sein“, so Plattner. Er werde Architekten mit Entwürfen beauftragen, dann müsse es ein Auswahlverfahren gemeinsam mit der Stadt geben.

Nach der Demonstration dankte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Dienstag allen Teilnehmern für das „klare Zeichen für eine Kunsthalle im Herzen der Landeshauptstadt“. Auf der Demonstration hatte Jakobs für die Beschäftigten des Mercure-Hotels abermals eine Jobgarantie abgegeben und Verhandlungen mit Investoren über ein neues Hotel auf einem städtischen Grundstück in der Speicherstadt bestätigt. Zudem hatte er versichert, noch in dieser Woche Gespräche mit der Weissen Flotte zu führen, deren Hafengebäude für die Kunsthalle ebenfalls weichen müsste. Auf einen konkreten Fahrplan wollte sich die Stadtverwaltung am Dienstag nicht festlegen. Auf Nachfrage erklärte ein Stadtsprecher lediglich, man wolle die Verhandlungen nicht durch Vorfestlegungen gefährden: „Ich sehe aber nicht, dass das Projekt daran scheitert.“

Im Interview nannte Plattner auch erstmals Namen von DDR-Künstlern, deren Werke er in die geplante Sammlung mit Kunst aus der DDR und den neuen Bundesländern aufnehmen wird: Darunter seien Maler wie Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke, Bernhard Heisig und Arno Rink. Die Sammlung werde mindestens 50 bedeutende Exponate umfassen. „Dass mit der Sammlung war auch gedacht, um Kritikern um Herrn Scharfenberg von den Linken entgegenzukommen“, so Plattner. Doch Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg zeigte sich am Dienstag von der Demonstration unbeeindruckt und blieb bei seiner Position, dass das Hotel nicht abgerissen werden soll.

Doch in den eigenen Reihen scheint Scharfenberg an Einfluss zu verlieren. Nach PNN-Informationen erwägt ein Teil der 16-köpfigen Fraktion, sich im Falle einer Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung zum Bau der Kunsthalle am Mercure-Standort zumindest zu enthalten und einen entsprechenden Antrag der Fraktionen von SPD, CDU/ANW, Grüne, FDP, Bürgerbündnis und Potsdamer Demokraten nicht abzulehnen. Scharfenberg sagte nur mehrdeutig, der Appell der sechs Fraktionen werde „nicht unterstützt“ – was auch die Stimmenthaltung einbezöge.

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