SV Babelsberg 03 gegen Union Fürstenwalde: Pausen-Kick am trainingsfreien Tag
Vor dem Regionalligaspiel bei Union Fürstenwalde statteten Fußballer des SV Babelsberg der Oberlinschule einen Besuch ab. Begeisterte Schüler, spannende Fragen und Erinnerungen an früher sorgten für Freude bei den SVB-Kickern.
Potsdam - Am liebsten hätte David Danko sich an diesem trainingsfreien Tag doch die Trainingsklamotten angezogen, die Töppen geschnürt und noch eine Weile weiter gekickt. „Das erinnert mich sehr an früher“, meinte der Mittelfeld-Regisseur des SV Babelsberg 03, als er im „Fußballkäfig“ auf dem Pausenhof der Oberlinschule mit Schülern und seinen Nulldrei-Kameraden Marvin Gladrow, Marco Flügel, Manuel Hoffmann und Sven Reimann eine Runde bolzte. Die fünf SVB-Spieler machten gestern Mittag einen Nachbarschaftsbesuch in der Babelsberger Oberlinschule, beantworteten Fragen der Schüler, schrieben Autogramme und ließen sich schließlich zu einem Match herausfordern.
Etwas mehr als 300 Schüler mit verschiedenen körperlichen Beeinträchtigungen lernen derzeit an der Oberlinschule. „Sport als Bewegung spielt eine große Rolle“, sagte Schulleiter und Geschäftsführer Uwe Plenzke. „Aber der Sportunterricht unterliegt keinem Leistungskonzept und wird nicht benotet.“ Begeisterung, Durchhaltevermögen und Teamgeist sind Werte, die beim Oberlin-Sport und in der Fußball-AG der Schule vermittelt werden. Und eine gewisse Neugierde, wie das SVB-Quintett zu erfahren bekam. Wie viele Rote Karten sie in ihrer Laufbahn bereits bekommen haben, wurde gefragt. „Zwei“, sagte Sven Reimann und meinte, das sei okay, um sich dann – pädagogisch wertvoll – zu korrigieren. „Gut ist es natürlich nicht, aber bei den vielen Spielen, die ich schon gemacht habe, ist es okay.“ Und die Oberlinschüler fragten die Experten, wenn sie schon mal da waren, was sich mindestens halb Fußball-Deutschland fragt: „Ist es gut, dass Jogi Löw Bundestrainer bleibt?“ Reimann & Co. finden es richtig, dass Löw weitermacht, denn sie wüssten selbst aus eigener Erfahrung, dass Umbrüche Zeit brauchen und sich Erfolge nicht erzwingen lassen. Und das passende Beispiel, wie nah Freude und Ärger beim Fußball beieinander sind, verriet die Auskunft auf das bislang schönste und unerfreulichste Spiel: „Das Pokalfinale im vergangenen Jahr gegen Cottbus“, hat Manuel Hoffmann als schönste Partie in Erinnerung. „Dreimal in der letzten Saison gegen Cottbus verloren zu haben“, ist indes Sven Reimann unschön im Gedächtnis geblieben.
Noch eine Rechnung mit Fürstenwalde offen
Während die Fußball-Stunde für die Oberlinschüler ein Highlight kurz vor den Herbstferien war, geht für die Spieler des SVB eine zweiwöchige Regionalliga-Pause zu Ende. „Die hat uns gut getan, wir konnten uns etwas erholen, die Seele baumeln lassen und im Training an einigen Stellschrauben ziehen“, sagte David Danko. Die Filmstädter waren nach gutem Saisonstart etwas außer Tritt geraten, hatten vor allem ihre spielerische Leichtigkeit verloren. Nach einer Reihe siegloser Spiele ging es mit einem 1:0-Erfolg gegen den Bischofswerdaer FV in die Spielpause. Unisono erklärten Spieler und Trainer Almedin Civa, dass der Sieg die Unterbrechung wesentlich angenehmer gemacht habe.
Mit dem FSV Union Fürstenwalde wartet nun am kommenden Sonntag (Beginn: 13.30 Uhr) ein Gegner, der zuletzt deutlich mehr Selbstvertrauen gezapft hat: Viermal hat der FSV in Folge gewonnen und war am vergangenen Sonntag im Landespokal-Achtelfinale gegen Titelverteidiger Energie Cottbus trotz der 0:1-Niederlage ein ebenbürtiger Gegner gewesen. Stichwort Pokal: Union Fürstenwalde war es, der den SVB im September in der zweiten Runde im Karl-Liebknecht-Stadion mit 3:2 bezwang und aus der Erfolgsspur drängte. Am frühen Pokal-Aus hatten die Nulldreier durchaus zu knabbern. Umso mehr brennen sie nun auf Revanche. „Wir haben noch eine Rechnung offen“, sagte Danko, gleichwohl wissend und warnend, dass da am Sonntag „ein richtig ekliger Gegner wartet“. Umso besser, dass ihm beim gestrigen Kick auf dem Oberlin-Pausenhof eine gehörige Portion gute Laune mitgegeben wurde.
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