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Geburt ohne Partner? Dagegen formiert sich Protest.
© picture-alliance/ ZB

Protest gegen Position von Mike Schubert: Onlinepetition für Väter im Kreißsaal

Eine Unterschriftensammlung setzt sich dafür ein, dass Partner auch während der Coronapandemie bei der Geburt ihres Kindes dabei sein dürfen. 

Potsdam - Gegen den Ausschluss von Vätern aus dem Kreißsaal formiert sich nun auch online Widerstand. Eine am Freitagvormittag ins Netz gestellte Petition sammelte allein in den ersten vier Stunden rund 100 Unterschriften. Wie berichtet dürfen Partner derzeit nicht bei der Geburt in den Potsdamer Kliniken dabei sein, um Krankenhauspersonal vor möglichen Corona-Infektionen zu schützen. Damit weicht Potsdam von der derzeit geltenden Landeslinie ab.

Nur mit Begeitung

Die Initiatoren der Unterschriftensammlung auf der Plattform change.org appellieren an Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und Potsdamer Kliniken, Partner bei der Geburt wieder zuzulassen. „Weder der Tod noch die Geburt eines Menschen sollte ohne die Möglichkeit einer Begleitung von Angehörigen stattfinden“, heißt es dort. Das gelte gerade in Zeiten, in denen eine Eins-zu-Eins-Betreuung bei Geburten nicht gewährleistet sei. Frauen hätten Angst, bei der Geburt allein zu sein. Der Aufruf zitiert auch die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Diese spricht sich dafür aus, Partner bei der Geburt zuzulassen und verweist auf deren wichtige Funktion im Kreißsaal.

Stimmen dafür und dagegen

Auf Twitter kam aus der Politik teils Unterstützung für die Petition, teils Rückendeckung für Schubert. „Ich habe unterschrieben, weil keine Frau während der Geburt allein sein sollte – durch das Krankenhauspersonal kann niemals eine Eins-zu-eins-Betreuung sichergestellt werden“, schreibt der Stadtverordnete Sascha Krämer (Linke). 

Sabine Tischendorf (SPD) sprang ihrem Parteikollegen Schubert bei. Dieser wisse schließlich als Vater, worum es geht. „Also mal Klartext: Lieber die Ärztin nimmt den letzten Schutzkittel, um zu behandeln, oder wir kleiden den werdenden Vater ein? Eure Entscheidung“, so Tischendorf.

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