Tropenhalle in Potsdam: Online-Petition will Biosphäre erhalten
Abriss oder neue Nutzung: Was wird aus der defizitären Biosphäre? Hunderte Potsdamer unterschrieben bereits eine Online-Petition zum Erhalt der Tropenhalle. Rückendeckung gibt es dabei von den Linken.
Bornstedter Feld - Gegen Überlegungen zum Abriss der Biosphäre formiert sich Widerstand: Nun wurde auf der Internetplattform „Open Petition“ eine Petition zum Erhalt der Tropenhalle gestartet, die bislang von rund knapp 1300 Personen unterschrieben wurde, darunter von 400 aus Potsdam (Stand 29. Mai). Die Biosphäre sei ein hervorragender Ort zum Lernen und zum Erholen und gehöre seit Jahren zu den besucherstärksten Ausflugszielen in Potsdam, heißt es in der Begründung der Petition, die von der Biosphäre-Mitarbeiterin Nora Kiesant erstellt wurde.
Petition fordert "Umbau und Modifizierung"
Auch Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg sprach sich erneut gegen den Abriss der Halle aus: Nach einer Ortsbegehung am Dienstag mit dem Biosphäre-Geschäftsführer Eckhard Schaaf habe er „viele Flächenpotenziale“ rund um das Gebäude festgestellt, die für eine wirtschaftliche Weiternutzung aktiviert werden könnten. Als Beispiel nannte er die Orangerie und die Wälle zu beiden Seiten der Halle. Letztere würden potenziell nutzbare Flächen versperren. „Man könnte die Wälle abbauen oder terrassieren“, schlug Scharfenberg vor. „Wir reden hier nicht über Riesenbeträge, die investiert werden müssten.“ Dadurch könne man Platz für den seit Langem geforderten Jugendclub, einen Stadtteiltreff, Veranstaltungsräume und Gastronomie schaffen, aber vielleicht auch für einen Pflanzenfachmarkt oder eine Zoohandlung. Auch die Petition spricht von „Umbau und Modifizierung“.
Sowohl die Linke als auch die Petition unterstützen den Vorschlag des Oberbürgermeisters Jann Jakobs (SPD) vom 13. April: Darin wird eine Nachnutzung der Biosphäre „in modifizierter Form“ gefordert. Über eine Ausschreibung soll ein neuer Betreiber gefunden werden, der jährlich von der Stadt mit bis zu 1,9 Millionen Euro bezuschusst werden soll. Dieser Betrag soll nach und nach gesenkt werden, wenn sich die sanierungsbedürftige Halle unter neuer Leitung wieder rentiert.
Die Potsdamer Grünen hatten kürzlich im Hauptausschuss einen anderen Vorschlag ins Gespräch gebracht: Da der Potsdamer Norden dringend mehr soziokulturelle Angebote wie einen Jugend- oder Stadtteiltreff braucht, sollte die Halle abgerissen und ein Wettbewerb für einen Neubau ausschrieben werden.
Biosphäre müsste für 6,5 Millionen Euro saniert werden
Derzeit zahlt die Stadt für die Biosphäre pro Jahr 1,5 Millionen Euro. Grund ist zum einen der hohe Energieverbrauch, zum anderen die jährliche Zahl von rund 150 000 Besuchern – erwartet waren ursprünglich doppelt so viele. Die Kosten für die Sanierung werden auf rund 6,5 Millionen Euro geschätzt. Bislang war es jedoch nicht möglich, die Nutzung der Halle zu erweitern, da aufgrund einer Millionenförderung eine 15-jährige Bindungspflicht bestand. Diese läuft nun im November aus. Bislang ist unklar, welcher Vorschlag am Ende eine Mehrheit in der Stadt findet, die Grünen hatten ihren Vorschlag zuletzt relativiert und den Abriss der Biosphäre lediglich als letzte Option dargestellt.
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