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Mit diesem Aufkleber sorgt OB-Kandidat Lutz Boede (Die Andere) für Ärger.
© PNN

Oberbürgermeisterwahl in Potsdam: OB-Kandidat Boede provoziert Initiative Mitteschön

Der Wahlkampf in Potsdam wird ruppiger: Die-Andere-Kandidat Lutz Boede ist jetzt mit provozierenden Aufklebern aufgefallen.

Potsdam - Eine Wahlkampfaktion des Oberbürgermeisterkandidaten Lutz Boede (Die Andere) sorgt für Verärgerung bei Anhängern der Wiedergewinnung der historischen Potsdamer Mitte. Auf runden Ansteckbuttons und Aufklebern wirbt Boede nun mit dem Spruch: „Mitteschön halts Maul“ - gemünzt auf die Bürgerinitiative Mitteschön, die sich seit Jahren etwa für den Abriss der Fachhochschule (FH) am Alten Markt stark gemacht hat.

Dies sei auch der Anlass für die Aktion, wie Boede den PNN auf Nachfrage sagte: „Das ist eine Reaktion auf die Respektlosigkeit, mit der Mitteschön in den sozialen Netzwerken den umstrittenen Abriss der FH beklatscht.“ Die Buttons seien schon vergriffen. „Offenbar sprechen wir vielen Menschen aus der Seele.“ Zudem könne man die Parole als Aufruf zum Stopp des „Rückbaus Potsdams in die Barockzeit“ verstehen, erklärte Boede den PNN.

Mitteschön-Sprecher spricht von einer „Verzweiflungstat“

Der „Halts Maul“-Slogan sorgt für Ärger. Mitteschön-Mitglied Willo Göpel kritisierte im sozialen Netzwerk Facebook, angesichts solcher Parolen scheine Boede an einer Sachdebatte über die künftige Gestaltung der Innenstadt nicht mehr interessiert zu sein. Die Frustration wegen des FH-Abrisses sei noch lange kein Grund, andere Bürgerinitiativen zu beleidigen. Mitteschön-Sprecher Ulrich Zimmermann sprach gegenüber den PNN von einer „Verzweiflungstat“, mit der Boede für seine potentielle Wählerschaft das Feindbild Mitteschön konstruiere.

Boede ist einer der sechs Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl am 23. September. Die Wählergruppe Die Andere hatte 2014 bei den Kommunalwahlen 7,7 Prozent der Stimmen geholt.

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