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Streit um Vergütung an der Volkshochschule: Nun doch einheitliches Honorar für Potsdamer Dozenten

Dozenten an der Potsdamer Volkshochschule sollen nun doch einheitlich vergütet werden: Eine Niederlage für Bildungsdezernentin Noosha Aubel.

Im Streit um die Vergütung freiberuflicher Dozenten der Volkshochschule hat der scheidende Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die Bildungsbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) brüskiert. Diese hatte am Mittwochabend eine neue Vergütungstabelle für die Dozenten präsentiert, mit einem flexiblen Honorarrahmen, der für die Dozenten je nach Qualifikation eine Staffelung von 32 bis 35 Euro pro Stunde vorsehen sollte. Damit wolle man einen Anreiz schaffen, damit sich Dozenten weiterqualifizieren – das entspreche den besonderen Anforderungen der Erwachsenenbildung, so Aubel. Am Tag zuvor hatte sich auch der fachlich zuständige Bildungsausschuss mehrheitlich hinter Aubels Vorstellungen gestellt.

Doch im Hauptausschuss intervenierte SPD-Fraktionschef Pete Heuer, der als Vorsitzender des Finanzausschusses bereits im Juni einen Beschluss durchgesetzt hatte, dass die Dozenten besser einheitlich 35 Euro pro Stunde erhalten sollen. Dieses Kernanliegen sei mit den neuen Planungen nicht erfüllt worden, so Heuer: „Wir sollten uns nicht auf der Nase herumtanzen lassen.“ An dieser Stelle griff dann Oberbürgermeister Jakobs ein, schlug sich auf Heuers Seite – und nannte die Differenzierung der Honorare „entbehrungswürdig“. Die einheitliche Vergütung von 35 Euro wurde dann im Hauptausschuss mit Mehrheit so beschlossen.

Der Streit um die Dozentenvergütung schwelt seit Monaten, vor allem ein in der VHS gewählter Sprecherrat pocht auf höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Allerdings hatte Aubel bereits am Dienstagabend im Bildungsausschuss betont, nur rund 30 Dozenten hätten den Rat gewählt – viele der anderen 162 Referenten fühlten sich von dem Gremium hingegen nicht adäquat vertreten. Die Zusammenarbeit mit dem Gremium gestalte sich schwierig, so Aubel. Ingeborg Naundorf von den Grünen sagte, es handele sich nur um freiberufliche Tätigkeiten, die Honorare seien vor allem als Zubrot gedacht und nicht als Vollzeitjob. Wer mit den Arbeitsbedingungen solche großen Schwierigkeiten habe, müsse sich eben einen anderen Beruf in der Bildungsbranche suchen, so Aubel. Hingegen monierte die Frauen Union Potsdam, es fehle generell ein sozialpolitischer Ansatz, um die Dozenten vor Altersarmut zu bewahren. HK

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