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Das Haus in der Berliner Straße 93 soll verkauft werden.
© A. Klaer

Kommentar über Verkäufe kommunaler Wohnäuser: Nicht nachhaltig

Die Stadtpolitiker haben den Verkaufsplan für die Berliner Straße 93 bereits durchgewunken. Das widerspricht allerdings auch dem wohnungspolitischen Konzept, das sie selbst beschlossen haben. Ein Kommentar über die inkonsequente Wohnungspolitik.

Potsdam - Der Fall hat schon etwas Skurriles: Ein kommunales Unternehmen verkauft ein bewohntes Mehrfamilienhaus, um mit dem Erlös den Neubau von anderen Wohnungen zu finanzieren. Da man offenbar davon ausgeht, dass ein künftiger Eigentümer der Berliner Straße 93 nach dem Verkauf zum Höchstgebot mehr Miete verlangt, hat die Pro Potsdam den Mietern Unterstützung bei der anschließenden Wohnungssuche angeboten. Hilfe, die nicht notwendig wäre, wenn die Pro Potsdam die Wohnungen behält und selbst saniert oder an einen sozial orientierten Partner abgibt. So richtig nachhaltig klingt das nicht. Aber das städtische Unternehmen agiert auch nicht im luftleeren Raum. Wenn die Stadtpolitik will, kann es nämlich auch anders handeln.

Beim Streit um die Tuchmacherstraße 8 war im vergangenen Jahr schließlich auch möglich, was lange unmöglich erschien. Und auch für die Heidesiedlung wurde nach langem Ringen eine verträgliche Lösung gefunden. Doch immer musste es erst öffentliche Proteste geben. Offenbar geht es auch diesmal nicht ohne. Im Fall der Berliner Straße 93 verwundert, dass die Stadtpolitiker den Verkaufsplan im Hauptausschuss bereits durchgewunken haben. Dabei haben sie im wohnungspolitischen Konzept selbst anderes beschlossen. Konsequent ist das nicht.

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