Awo macht Vorschlag: Neues Areal für Sportplatz im Gespräch
Bei den Planungen für den umstrittenen neuen Sportplatz am Sozialdorf Lerchensteig bewegt sich etwas: Die Awo als Eigentümer hat einen neuen Standort präsentiert - den sie bisher abgelehnt hat.
Potsdam - Bei den Planungen für den umstrittenen neuen Sportplatz am Sozialdorf Lerchensteig hat die Stadt eine neue Variante präsentiert, die zumindest protestierende Anwohner besänftigen könnte. Rathaussprecher Markus Klier bestätigte den PNN auf Anfrage, die Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Eigentümer des Geländes habe einen Standort vorgeschlagen, den sie früher noch abgelehnt hatte.
Der bisher direkt am Schneiderweg geplante Platz soll demnach 100 bis 200 Meter nach Osten verschoben werden. Dafür wäre aber der Abriss eines von der Awo bisher als Lagerhaus genutzten Gebäudes notwendig, wie es von dem Sozialträger hieß, der das Gelände dennoch zur Verfügung stellen will.
Mehrere Eichen müssten gefällt werden
Zugleich ist noch unklar, ob die neue Variante überhaupt möglich ist. „Die Genehmigungsfähigkeit ist unsicher“, bestätigte Klier. Grund seien die nötigen Eingriffe in die Natur, so müssten mehrere Eichen gefällt werden. „Ob geschützte Arten wie etwa Fledermäuse vorhanden sind, muss noch untersucht werden“, so Klier. Die Naturschutzbehörde prüfe die Variante nun. Jedoch wäre auch der bisher von der Verwaltung favorisierte und von der Awo zunächst angebotene Standort direkt am Schneiderweg problematisch.
Naturschutzverbände hatten bereits protestiert, weil dort rund 100 Bäume, unter anderem Ulmen, gefällt werden müssten (PNN berichteten). Auch die Schlösserstiftung hatte Bedenken angemeldet, weil die geplante Flutlichtanlage zu hoch ausfalle – der Platz läge an der geschützten Bornimer Feldflur, in der Pufferzone des Unesco-Weltkulturerbes. Die Stadt will den auch vergleichsweise verkehrsungünstig gelegenen Standort wettkampftauglich gestalten, als Hauptnutzer des 60 mal 90 Meter großen Platzes sollen die Potsdamer Kickers profitieren. Rund 1,9 Millionen Euro sind für den Bau bisher eingeplant.
Anwohner wären für den neuen Standort
Für die Pläne müssen die Stadtverordneten den Flächennutzungsplan ändern – das wäre auch bei dem neuen Alternativ-Standort der Fall, bestätigte Klier. Bisher hatten auch mehr als 20 Anwohner gegen die Pläne mobilgemacht, unter anderem fürchteten sie Lärm- und Verkehrsbelastung. Zum neuen möglichen Standort hieß es dagegen von einem der Anwohnervertreter, man könne damit voraussichtlich gut leben – man sei gespannt auf die nächsten Abstimmungen mit dem Rathaus.
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