Innenstadt - Max Dortu wird gesellschaftsfähig: 163 Jahre nach seiner standrechtlichen Erschießung scheint der Revolutionär von 1848 nun auch in seiner Geburtstadt Potsdam zunehmend respektabel. Zwar nahm Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) auch 2012 nicht an der jährlichen Dortu-Ehrung teil, die am Dienstag anlässlich des Todestages vor der Gedenktafel an der Grundschule „Max Dortu“ stattfand. Doch ließ Jakobs durch Sprecher Jan Brunzlow in diesem Jahr mitteilen: „Potsdam kann stolz darauf sein, einen solch aufrechten und tapferen Mann hervorgebracht zu haben, der exemplarisch für das 19. Jahrhundert den anderen Geist von Potsdam verkörpert – jenseits von preußischem Beamtentum und Kadavergehorsam.“
Es sei wichtig für die Stadt, an solche Menschen zu erinnern, so der Oberbürgermeister. Und weiter: „Max Dortu kann mit seiner Zivilcourage und seinem Heldenmut auch heute noch Beispiel und Vorbild vor allem für junge Menschen sein.“ Jakobs habe an dem Dortu-Gedenken nicht teilnehmen können, da er nicht in Potsdam sei. Es sei jedoch geplant, anlässlich des 165. Todestages von Dortu im Jahr 2014 eine Gedenkveranstaltung durchzuführen. Für 2013 verweist Jakobs auf die Eröffnung der Dauerausstellung im Potsdam-Museum. Darin werde die bürgerliche Revolution von 1848 sowie der Freiheitskämpfer Max Dortu mit der Präsentation von Familienunterlagen, Briefen und Gedenkmünzen dargestellt. In Freiburg, Ort der Erschießung Dortus durch preußische Soldaten, wird das Dortu-Grabmal indes jährlich mit einem Blumenkranz vom Oberbürgermeister geschmückt.
In Potsdam nahmen an der Ehrung für Max Dortu (1826-1849), Major der badischen Revolutionstruppen, Vertreter der Stadtfraktionen von Linke und Die Andere teil. Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke) und Hannes Püschel (Die Andere) monierten einhellig, Max Dortu werde verkannt, gar totgeschwiegen. Scharfenberg ätzte hinsichtlich des Fehlens eines Sozialdemokraten, „es würde der SPD auch gut zu Gesicht stehen, wenn sie hier vertreten wäre“.
Doch anders als in den Jahren zuvor deutet auch eine Mitteilung der Potsdamer FDP an, dass sich der Wind für Max Dortu zu drehen beginnt. Die Potsdamer Liberalen teilen mit, sie selbst stünden „im Sinne des großen Potsdamer 1848er Max Dortu“ für „Freiheit von autoritären Herrschaftsstrukturen“. FDP- Stadtvorsitzender Marcel Yon in der Mitteilung: „Im Sinne Max Dortus fühlt sich die FDP dem Fortschritt, der Aufklärung und dem Humanismus verpflichtet.“Guido Berg
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