Brückenerneuerung in Potsdam: Neubau der Hochstraßenbrücke im Zeitplan
Derzeit werden die neuen Pfeiler der Brücke errichtet, der erste steht bereits, sechs weiter folgen. Im Juli kommt es zu Vollsperrungen der Bahnstrecke sowie der Friedrich-List-Straße.
Potsdam - Der Neubau der Hochstraßenbrücke der Nuthestraße gehe gut voran, man liege im Zeitplan. Das teilte Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) am Dienstag bei einer Begehung der Baustelle mit. Derzeit werden die Brückenpfeiler für den Neubau stadtauswärts errichtet. Der erste Pfeiler steht bereits, sechs weitere folgen. In diesem Zusammenhang soll auch das sogenannte Widerlager an der Friedrich-Engels-Straße errichtet werden. Es bildet den Übergang von der Brücke zur Fahrbahn, die auf der Erde aufliegt.
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„Das Verkehrsprojekt ist mit das wichtigste in der Landeshauptstadt Potsdam“, sagte Beermann am Dienstag während der Begehung. Insgesamt soll das Bauvorhaben etwa 30 Millionen Euro kosten und bis Oktober 2022 abgeschlossen werden. Eine Sanierung der maroden Brücke, die aus zwei getrennten Teilen besteht, war notwendig geworden, da bei einer Prüfung durch den brandenburgischen Landesbetrieb Straßenwesen festgestellt wurde, das erhebliche Schäden am Asphalt und dem Beton aufgetreten waren.
Im Mai soll der Bereich für den Verkehr freigegeben werden
Im weiteren Verlauf der Bauarbeiten soll Anfang Juli dann das Traggerüst über die Friedrich-Engels-Straße und die Bahnstrecke eingebaut werden. Damit dies möglich ist, werden im Zeitraum von 3. Juli, ab 22 Uhr, bis zum 6. Juli, 4 Uhr, keine S-Bahnen und Fernzüge fahren. Am Ende des Monats, vom 24. bis zum 27. Juli folgt dann eine Vollsperrung der Friedrich-List-Straße.
Die halbseitige Sperrung der Friedrich-Engels-Straße werde bis September andauern. Der Brückenteil stadtauswärts soll im Mai 2021 fertig sein. Dann können Autofahrer zwei Fahrspuren in Richtung Potsdam und eine in Richtung Teltow nutzen. Unmittelbar danach werde die zweite Brücke stadteinwärts abgerissen und neu gebaut.
Ein altes Wasserpumpwerk musste ausgegraben werden
Trotz einiger Hindernisse befinde man sich im Zeitplan, sagt Andreas Elit, der für die Bauüberwachung zuständig ist. Gemeint sind große Findlinge, die in Tiefen von bis zu zehn Metern entdeckt wurden, als man Bohrpfähle errichtete. Sie konnten nicht geborgen werden. Deshalb wurden unter anderem zusätzliche Bohrpfähle leicht versetzt errichtet. Auch musste ein altes Abwasserpumpwerk gehoben werden, das in den 1990er Jahren mit der Errichtung der Friedrich-List-Straße überbaut wurde.
Unterlagen habe es dazu nicht mehr gegeben, deshalb sei der Aushub nicht eingeplant gewesen. „Aus etwa fünf Metern Tiefe mussten wir das Fundament mit Stahlbetonwänden ausgraben“, erklärt Elit. Die zeitlichen Verzögerungen hätten sich dadurch aber in Grenzen gehalten. „Das lässt sich locker aufholen, wir haben ohnehin einen Puffer“, so Elit. Selbst die Coronakrise habe in den vergangenen Wochen zu keinen Einschränkungen geführt. Da viele Menschen aktuell zu Hause arbeiten, gab es sogar einen Vorteil: Staus hätten sich in Grenzen gehalten.
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10.000 Kubikmeter Beton und 2000 Tonnen Stahl werden verbaut
Insgesamt müssen bis zur Fertigstellung etwa 20.000 Tonnen Brückenbeton abgetragen werden. Bis Oktober 2022 werden 10.000 Kubikmeter Beton und 2000 Tonnen Stahl verbaut. Die gesamte Länge aller Bohrpfade betrage rund 1200 Meter. Hinzu kommen 10.000 Quadratmeter Asphalt und 6000 Quadratmeter lärmmindernder Gussasphalt.
Neben der Hochstraßenbrücke wird aktuell auch die Brücke über den Neuendorfer Anger ersetzt. Die alte Brücke in Richtung Teltow wurde inzwischen abgerissen. Demnächst sollen die Fundamentreste beseitigt werden. Anschließend beginnt der Neubau. Mit einer Fertigstellung der Brücke wird im April 2021 gerechnet.