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Symbolbild: Ein Teilnehmer einer Demonstration gegen angeblichen Asylmissbrauch.
© Patrick Pleul/dpa
Update

Wachteam in Potsdam ausgetauscht: Neonazi sollte Flüchtlingsunterkunft bewachen

Der Potsdamer Neonazi Gabor G. soll in der Flüchtlingsunterkunft in der Zeppelinstraße als Wachmann eingesetzt worden sein. Es war nicht seine erste Security-Stelle. 

Potsdam-West - An der Flüchtlingsunterkunft in der Zeppelinstraße soll der Potsdamer Neonazi Gabor G. als Security-Mitarbeiter eingesetzt gewesen sein. Stadtsprecher Markus Klier sagte den PNN am Freitag auf Anfrage, dass der Träger, der Internationale Bund, bereits reagiert und das Wachteam ausgetauscht habe. Auch bei der Stadt sei zuvor ein anonymer Hinweis eingegangen. 

Susanne Christopoulos, beim Internationalen Bund (IB) Regionalleiterin für Potsdam, bestätigte am Freitagabend auf PNN-Anfrage, dass G. am Donnerstag in der Zeppelinstraße eingesetzt war. Er gehöre nicht zum regulär dort eingesetzten Team und sei  als Verstärkung dazugeholt worden. Als klar wurde, um wen es sich handelt, sei gemeinsam mit dem Chef des Sicherheitsdienstes entschieden worden, dass der Mann sofort entfernt und dort auch nicht mehr eingesetzt wird. „Er ist für uns gesperrt“, sagte Christopoulos. „Rechtradikal geht gar nicht“, machte sie deutlich. Mit der Sicherheitsfirma aus Werder (Havel) arbeite man seit längerem gut zusammen. Der IB profitiere unter anderem davon, dass sie auch Mitarbeiter mit ausländischen Hintergrund und entsprechenden Sprachkenntnissen beschäftige.

G. war 2018 im Staudenhof als Wachmann eingesetzt worden

G. hatte bereits 2018 für Schlagzeilen gesorgt, als er als Wachmann für den Geflüchteten-Wohnverbund im Staudenhof eingesetzt war. Er war nach Beschwerden vom Dienst suspendiert worden. G. hatte unter anderem 2015 mit der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Splitterpartei „Der III. Weg“ für einen „Ausländerstopp“ demonstriert.

Wie berichtet ist die Flüchtlingsunterkunft in der Zeppelinstraße am Dienstag gegen den Protest der 116 Bewohner für 14 Tage unter Quarantäne gestellt worden, nachdem eine Bewohnerin, die am Bergmann-Klinikum arbeitet, positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde. Proteste an dem Vorgehen gab es aus der linken Szene. Es gab Forderungen, die Flüchtlinge stattdessen dezentral in leeren Hotels unterzubringen. Kritik kam auch vom Flüchtlingsrat Brandenburg, dem Linke-Bundestagsabgeordneten Norbert Müller und der Linke-Landtagsabgeordneten Isabelle Vandre.

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