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Alles andere als verunsichert. Turbines Abwehrchefin Johanna Elsig (r.) strahlt nach der ersten Liga-Saisonniederlage demonstrativ großes Selbstvertrauen aus.
© Jan Kuppert

Turbine Potsdam: Nächstes Top-Spiel

Drei Tage nach der ersten Saisonniederlage in der Frauenfußball-Bundesliga tritt Turbine Potsdam auswärts gegen den VfL Wolfsburg an. Am Selbstvertrauen der Turbinen scheint das 1:2 in Freiburg nicht gekratzt zu haben - sie wirken weiterhin mental stabil.

Mit der gleichen Gelassenheit, mit der Matthias Rudolph in den vergangenen Wochen die Forderung abwehrte, die Saisonziele für Turbine Potsdam doch bitte zu konkretisieren, kommentierte der Chefcoach des Frauenfußball-Bundesligisten die erste Liga-Niederlage dieser Spielzeit. „Das nehmen wir so hin, haut uns aber nicht um“, sagte er nach dem 1:2 beim SC Freiburg vor drei Tagen.

Rudolph tut gut daran, sich treu zu bleiben. Zum einen braucht es die stabile Gemütslage, denn mit dem VfL Wolfsburg wartet bereits am heutigen Mittwoch (Beginn: 18 Uhr) auswärts ein Kontrahent, gegen den Zweifel alles andere als angebracht wären. „Wenn wir ohne Selbstvertrauen nach Wolfsburg fahren, würden wir was falsch machen“, bestätigt Turbines Abwehrchefin Johanna Elsig. „Es ist immer gut, gegen Wolfsburg selbstbewusst aufzulaufen“, meint sie und erinnert gern an die beiden vergangenen Bundesligaspiele gegen den Champions-League-Finalisten, die Potsdams enttäuschende Vorsaison ein bisschen erhellten: Mit 5:2 und 4:0 jagte Turbine die Wölfinnen vom Platz.

Erstmals Wiedersehen zwischen Turbine und Anja Mittag

Zum anderen gibt die erste Saisonniederlage am sechsten Spieltag gegen das Freiburger Überraschungsteam auch keinen übermäßigen Grund, verunsichert zu sein. Zumindest in der zweiten Halbzeit war Turbine die bestimmende Mannschaft, die sich wehrte und offensiv nach vorn spielte. Den Nachweis, dass Potsdam in Rudolphs erster Saison als Chefcoach zu den spielstarken Teams der Bundesliga zählt, hat Turbine auch im Breisgau trotz Null-Punkte-Ausbeute erbracht. „Die stehen nicht zufällig da oben“, bemerkte Freiburgs Trainer Jens Scheuer schon vor der Begegnung. Auch nach der Potsdamer Niederlage hat sich daran faktisch nichts geändert: Turbine reist als Tabellenführer nach Wolfsburg – und keinesfalls destabilisiert: „Wir sind weiterhin eine gute Mannschaft und wollen in Wolfsburg gewinnen“, gibt sich Elsig überzeugt von der eigenen Stärke.

Die heutige Begegnung lebt von der Brisanz eines Top-Spiels und der sportlichen Rivalität zweier Mannschaften mit Meisterschaftsambitionen. Die Resultate vom vergangenen Spieltag tun ihr Übriges. Nach dem 0:0 daheim gegen Frankfurt brennt der VfL genauso auf ein Erfolgserlebnis wie Turbine. „Mittwoch gegen Potsdam wollen wir es besser machen“, kündigte Anja Mittag an. Für die 31-jährige Nationalspielerin ist es nach ihrem Weggang aus Potsdam 2011 und ihren Auslandsjahren beim FC Rosengård und Paris Saint-Germain das erste Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein.

Wolfsburg hat großen Respekt vor den Potsdamerinnen

Der Respekt vor dem Spitzenreiter aus der Mark ist jedoch groß. „Gegen Potsdam müssen wir etwas mehr Entschlossenheit auf den Platz bringen“, fordert Wolfsburgs Nationalspielerin Alexandra Popp. Auf der anderen Seite wissen die Potsdamerinnen spätestens seit dem Freiburg-Match, dass sie sich einen schlechten Tag oder auch nur eine schlechte Halbzeit kaum erlauben dürfen. „Dann machen uns die Gegner das Leben schwer“, weiß Elsig. Vor allem, wenn sie vom Wolfsburger Kaliber sind.

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