Verkehr in Potsdam: Nachbesserungen zur Zeppelinstraße gefordert
Mehrere Parteien im Potsdamer Rathaus fordern Nachbesserungen im umstrittenen Modellversuch zur Einengung der Zeppelinstraße - vor allem bei Bus, Bahnen und in Ausweichstraßen.
Potsdam - Die Stadtverwaltung steht mit ihren Plänen für die dauerhafte Verengung der Zeppelinstraße parteiübergreifend in der Kritik. Die Verstetigung des Modellversuchs wäre „verfrüht“, erklärten die Fraktionen von Linke, CDU/ANW und SPD in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Parteien fordern in einem gemeinsamen Antrag Nachbesserungen.
Bei der Vorstellung der Ergebnisse des Modellversuchs seien „noch zu viele Fragen offen“ geblieben, kritisieren die Parteien. Man habe zwar bessere Schadstoffwerte, aber auch „neue Problemstellen in den Nebenstraßen“, die schnell gelöst werden müssen. Betroffen seien insbesondere die Anwohner auf Seitenstraßen, für die die Verlagerung des Verkehrs zu „gravierenden Auswirkungen“ führe.
Auch im öffentlichen Nahverkehr wird noch Bedarf für Verbesserungen gesehen
Der Modellversuch soll laut dem gemeinsamen Antrag nun weiter begleitet werden mit dem Ziel, die Lage zu verbessern. Es sollten nicht nur die Ausweichverkehre im Nebennetz, sondern auch die Verkehrsführung in der Zeppelinstraße optimiert werden, so die Fraktionen. Auch sehe man noch deutlichen Bedarf zur Verbesserung des Angebotes im öffentlichen Nahverkehr. Eine Verbesserung der Takte bei den Regionalbahnen und dem Regionalexpress würde beispielsweise ein deutlich besseres Angebot bringen und könnte damit mehr Verkehrsteilnehmer zum Umsteigen bewegen.
Wie berichtet will Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) die im Juli 2017 gestartete testweise Verengung der Zeppelinstraße dauerhaft beibehalten. Hintergrund für den Modellversuch waren überhöhte Schadstoffwerte an der Hauptverkehrsader. In der Testphase war die Belastung mit giftigem Stickstoffdioxid um bis zu 30 Prozent zurückgegangen. Anwohner der Nebenstraßen, unter anderem der Geschwister-Scholl-Straße, klagen jedoch über eine deutliche Mehrbelastung durch den Ausweichverkehr.
Jana Hase
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