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Sie war ein Spannungsgarant. Anne Hölzing (r.) trug mit ihren Punkten dazu bei, dass der SCP es dem Favoriten schwer machte. 
© Gerhard Pohl

SC Potsdam gegen Schweriner SC: Mutmacher trotz Niederlage

In der Frauenvolleyball-Bundesliga unterlag der SC Potsdam zwar dem Favoriten Schweriner SC mit 0:3, verlangte dem Deutschen Pokalsieger aber viel ab. Die Potsdamerinnen bewiesen: Sie sind bereit für den Kampf um Platz vier beim Hauptrundenfinale.

Schwerin - Von mühevoll bis gleichwertig. Auf dieser Skala bewegten sich Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam beim Gastspielauftritt gegen den SSC Palmberg Schwerin. Das 0:3 (17:25, 23:25, 23:25) ist letztlich deutlicher als das Geschehen am Samstagabend beim diesjährigen Deutschen Pokalsieger tatsächlich war. Nur der erste Satz war für die Schwerinerinnen eine klare Angelegenheit. „Wir haben stärker als gegen den Dresdner SC gespielt und die erwartete Reaktion gezeigt", bewertete Sportdirektor Toni Rieger den Auftritt der Mannschaft nach dem deprimierenden 0:3 gegen Dresden.

Der SC Potsdam hatte große Mühe, in das Spiel zu finden und vor allem Probleme in der Annahme gegen die druckvoll agierenden Schweriner. „In den ersten Satz sind wir einfach nicht hineingekommen", so der Sportdirektor Rieger. Doch wer unter den 1921 Zuschauern gedacht hatte, dass das abendliche Volleyball-Programm zu einer kurzen und klaren Angelegenheit werden würde, sah sich getäuscht. Denn Potsdam wurde deutlich besser, sodass sich ein enger Fight mit teilweise attraktiven Ballwechseln entwickelte. Potsdam avancierte zu einem gleichwertigen Gegner. „Wir haben ab dem zweiten Satz auf Augenhöhe agiert“, resümierte Rieger.

SCP ließ sich Gewinn von Satz drei noch aus den Händen nehmen

Das, was zu Beginn des Spieles nicht geklappt hat, funktionierte jetzt wesentlich besser und es wurde eine enge Angelegenheit. Keiner Mannschaft gelang es, sich deutlich abzusetzen, oft waren es nur ein bis zwei Zähler Differenz, mehrfach gab es den Ausgleich, zuletzt beim 18:18. Hier war es besonders Annegret Hölzig – später zur wertvollsten Spielerin ihrer Mannschaft gekürt –, die im zweiten Satz mit fünf Punkten am wirkungsvollsten war. Am Ende konnten sich die Potsdamerinnen, die mit 23:24 ganz eng dran waren, gegen den routinierten Gegner nicht belohnen. Das knappe 23:25 brachte dem Sportclub das 0:2.

Den folgenden Abschnitt hatten die Brandenburgerinnen zunächst fest in der Hand. Zwischenzeitlich gab es eine deutliche 19:14-Führung und es kündigte sich ein möglicher Satzgewinn an. Nach einer Auszeit des SSC verkürzte dieser zum 19:17. Danach nahm SCP-Trainer Guillermo Hernandez seine Mannschaft zusammen, um sie neu einzustellen, nachdem Schwerin vier Zähler in Folge gelangen. Es blieb eng. Nach einer weiteren SCP-Auszeit stand es 23:24 und bei eigenem Aufschlag war die Chance zum möglichen Ausgleich da, doch dieser ging über das Feld hinaus. Statt des greifbaren Satzgewinns als durchaus berechtigten Lohn, verwandelte Schwerin seinen Satz- und Matchball zum 23:25.

Zwei Heimspiele gegen Verfolger binnen vier Tagen

Zumindest im zweiten und dritten Satz hat der SC Potsdam angedeutet, dass er durchaus in der Lage ist, gegen ein Spitzenteam der Liga Augenhöhe zu erreichen. „Wir sind deutlich besser als vor einer Woche gegen Dresden aufgetreten. Diese Gleichwertigkeit in den beiden letzten Sätzen sollte Mut für die nächsten beiden ‚Endspiele' machen.“ Innerhalb dieser Woche werden in der MBS-Arena sechs Punkte vergeben. Am Mittwoch ist der VfB Suhl LOTTO Thüringen zu Gast. Am kommenden Samstag gastiert das Team von Rote Raben Vilsbiburg im Luftschiffhafen. Beide Spiele beginnen um 19 Uhr.

Der SC Potsdam hat es in der eigenen Hand, den vierten Platz in der Tabelle zu verteidigen, was eine gute Ausgangsposition für die Playoffs bedeuten würde. Ausrutscher sollte sich das Team von Guillermo Hernandez nicht erlauben, denn die Verfolger Aachen und Vilsbiburg liegt nur zwei beziehungsweise drei Zähler dahinter.

Gerhard Pohl

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