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Das Mosaik "Der Mensch bezwingt den Kosmos" des DDR-Künstlers Fritz Eiselam am Rechenzentrum ist denkmalgeschützt.
© Ottmar Winter

Künstler senden vor Symposium Botschaft: Mosaik soll am Rechenzentrum bleiben

Am Freitag und Samstag findet im Potsdam Museum ein Symposium zum Mosaik am Rechenzentrum statt. Am Donnerstag machten Künstler ihre Position klar.

Potsdam - Das Rechenzentrum und das Mosaik „Der Mensch bezwingt den Kosmos“ von Fritz Eisel bilden eine architektonische Einheit und müssen zusammen erhalten bleiben – das ist die Botschaft, mit der die Künstler und Kreativen des Rechenzentrums in das Symposium „Über-Eck: Bauerbe der DDR“ gehen. „Wenn man das Mosaik wegnimmt, nimmt man auch das Haus weg“, sagte Stefan Pietryga am Donnerstag im Rechenzentrum bei einer Pressekonferenz anlässlich des Symposiums.

Die Veranstaltung, die vom 28. bis 29. Februar im Potsdam Museum und im Rechenzentrum stattfinden wird, umfasst unter anderem die Ausstellung „Kunst am Bau“ des Fotografen Martin Maleschka. Er dokumentiert seit 15 Jahren DDR-Kunst und Architektur und wird viele Beispiele zeigen, wie in Potsdam aber auch in anderen Städten mit Wandbildern, Glasfenstern oder Skulpturen von DDR-Künstlern umgegangen wurde. Dabei ist ein Trend zu beobachten: Häufig wurden Kunstwerke zerteilt (zum Beispiel das Wandbild „Die Erben des Spartacus“, das in der früheren Stadt- und Landesbibliothek hing) oder aus ihrem Kontext gerissen und an unattraktive oder schwer sichtbare Orte verlegt (etwa die Metall-Skulptur „Die Badende“, die an die Rückseite des Blu gehangen wurde).

Hochkarätige Besetzung

Für Pietryga ist die Ausstellung auch eine Warnung, wie künftig mit DDR-Kunst und auch mit dem maroden Mosaik von Fritz Eisel verfahren wird. „Viele Wandbilder an Plattenbauten wurden genauso gesehen, wie die Gebäude: Das kann weg.“ Das soll im Falle des Mosaiks am Rechenzentrum möglichst nicht geschehen: Laut Denkmalpflege müssten ortsgebundene Kunstwerke in ihrem ursprünglichen Kontext erhalten bleiben, sonst ergeben sie häufig keinen Sinn mehr, so Pietryga. Das Rechenzentrum stehe außerdem nicht nur mit dem denkmalgeschützten Wandbild in Verbindung, sondern auch mit der Stadtlandschaft: „Das Gebäude ist 70 Jahre lang identitätstiftend für das Gesicht der Stadt gewesen“, sagt Pietryga.

Über die Zukunft des Mosaiks und des Rechenzentrums wird im Symposium am Wochenende eine hochkarätige Besetzung diskutieren: Darunter Landeskonservator Thomas Drachenberg, Martin Sabrow, Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam und Mark Escherich von der Bauhaus-Universität Weimar. 

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